Buchholz: Leise zur letzten Ruhe
Einzigartig in Deutschland: "Ruhelotsen" fahren einen Tesla als Bestattungswagen
"Wir sind bei vielen Dingen Vorreiter in der Bestatterbranche", sagen Denny Kautzsch und Niels Trotter vom Buchholzer Unternehmen "Ruhelotsen". Angefangen hat es mit einer besonderen Gestaltung der Schaufenster jeweils mit bestimmten Themen. Oft bleiben Passanten vor den Schaufensterscheiben stehen, um sich die außergewöhnlichen Darstellungen anzuschauen.
"Das Thema Tod gehört zum Alltag. Jeder Mensch hat eine Meinung darüber, wie er bestattet werden möchte. Wir geben unseren Kunden eine Vielzahl an modernen Serviceleistungen und sind stetig dann interessiert, diese zu erweitern und neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel unsere Online-Services, zu offerieren", sagt Denny Kautzsch.
Nun haben sich die beiden Bestatter entschlossen, einen Tesla als Bestattungsfahrzeug umbauen zu lassen. "Wir wurden von einem renommierten Unternehmen, das Bestattungsfahrzeuge baut, als innovatives Unternehmen angesprochen, ob wir uns vorstellen können, einen Tesla umbauen zu lassen", informiert Niels Trotter. So wurde ein Tesla Model S gekauft. Dieser musste um 83 Zentimeter verlängert werden. Die Umbauphase dauerte fünf Monate.
"Sämtliche Bedienungen des Fahrzeugs erfolgen elektrisch. Die Scheiben haben keine klassischen Gardinen mehr, das Glas der Fenster ist Klarglas und lässt sich elektrisch satinieren", sagt Denny Kautzsch. Ab der B-Säule ist glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) oder umgangssprachlich „Fiberglas“ eingesetzt worden. Dadurch entsteht ein Material mit einer hohen Bruchdehnung und sehr gutem Korrosionsverhalten. Das hat natürlich seinen Preis. Der komplette Umbau ist reine Handarbeit. Das Fahrzeug ist preislich gesehen nicht teurer als andere umgebaute Bestattungs-Limousinen. Die Kosten sind immer von der gewählten Ausstattung abhängig. Das Fahrzeug ist etwas teurer als ein Standard-Bestattungswagen. Der Wagen wurde Ende Mai auf der Bestatterfachmesse in Düsseldorf dem deutschen Markt vorgestellt.
"Wenn wir mit dem Fahrzeug unterwegs sind, schauen die Menschen sehr überrascht, weil sie so ein Fahrzeug vermutlich noch nie gesehen haben", erzählt Niels Trotter. Das verwundert nicht, da das Fahrzeug sehr elegant aussieht und nicht an die klobig wirkenden früheren Bestattungsfahrzeuge erinnert.
"Wir sind in Deutschland das einzige Unternehmen, das einen Tesla als Bestattungsfahrzeug fährt", informiert Denny Kautzsch.
Und auch die beiden weiteren Firmen-Fahrzeuge, zwei Minis, verfügen ebenfalls über vollständigen elektrischen Antrieb.Damit setzt das Bestattungsunternehmen "Ruhelotsen" komplett auf E-Antrieb bei seinen Fahrzeugen.
"Auch als Bestattungsunternehmen muss man innovativ sein", sagen die beiden Unternehmer.
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