Hohn und Spott für geknicktes Kennzeichen
(jd). Sportwagen-Fahrer ärgert sich über Behörden-Starrsinn. Fabrizio Altomonte steht auf schnittige Sportwagen. Jetzt hat er sich sein Traumauto angeschafft: einen Toyota Soarer. Dieser japanische Flitzer wurde ausschließlich für den asiatischen und amerikanischen Markt produziert. Unter seiner Motorhaube hat das flotte Coupé 280 Pferdestärken. Kürzlich wieherte wegen des Wagens der Amtsschimmel. Obwohl Altomontes Traumauto ein Importfahrzeug ist, darf er kein kurzes Nummernschild führen. Der "Kummer mit dem Kennzeichen" wird langsam zum Dauerbrenner in der WOCHENBLATT-Berichterstattung. Immer wieder melden sich Betroffene. Altomontes Fall ist ist nur eines von vielen weiteren Beispielen für eine merkwürdige Behörden-Praxis.
Seine Kumpel beneiden den jungen Mann aus Mulsum um sein schnittiges Gefährt, doch sobald jemand auf das Heck blickt, muss der stolze Autobesitzer Hohn und Spott einstecken. Der Grund: Das rückseitige Kennzeichen ist an beiden Enden umgeknickt. Anders passt das Schild nicht in die vorgesehene Aussparung. "Die Dame bei Stader Zulassungsstelle wollte mir kein kürzeres Schild geben" berichtet Altomonte. Der TÜV-Gutachter hatte beim Import des Autos eine Kleinigkeit vergessen: In den Fahrzeugpapieren fehlte die Eintragung, dass bauartbedingt ein kürzeres Kennzeichen erforderlich ist.
Auf Altomontes Vorschlag, sein Auto persönlich in Augenschein zu nehmen, ging die Dame vom Amt nicht ein. So musste sich der Sportwagenbesitzer das viel zu lange Nummernschild passend zurechtbiegen. "Das ist typisch deutsche Bürokratie", schimpft der Mulsumer. Inzwischen hat er sich ein neues Gutachten besorgt, um endlich ein Schild in der richtigen Größe zu erhalten. Für das ganze Prozedere muss er noch mal rund 40 Euro berappen. Beinahe wäre die Sache noch teurer geworden: Kürzlich hielt die Polizei Altomonte wegen des "unzulässigen Kennzeichens" an. Zum Glück hatten die Beamten Verständnis für dessen missliche Lage. Sie verzichteten ausnahmsweise auf ein Bußgeld.
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