Pastor Thomas Haase war mit einer Reisegruppe in seiner alten Heimat
Von Äthiopien und seinen Menschen tief beeindruckt
tk. Buxtehude. Pastor Thomas Haase hat zehn Jahre in Äthiopien gelebt. Er hat dort seine Frau kennengelernt und ist vor einigen Jahren nach Deutschland zurückgekehrt und Pastor an der St. Petri-Gemeinde geworden. "Mit Äthiopien sind wir aber immer noch sehr eng verbunden", sagt Thomas Haase. Davon konnten jetzt 22 Menschen der Petri- und Paulus-Gemeinde profitieren. Sie sind mit dem Äthiopienkenner in das ostafrikanische Land gereist. "Wer einen Erholungsurlaub sucht, sollte besser bei TUI buchen", hat Thomas Hasse den Teilnehmern vor Antritt der Reise erklärt. Wer dagegen unmittelbare Begegnungen mit Menschen sucht, der sei auf dieser Tour richtig.
Wenn Thomas Haase über seine alte Heimat spricht, ist ihm die Begeisterung für das Land anzumerken. "Äthiopien war nie eine Kolonie", sagt er. Das sei bis heute spürbar. Die Menschen seien selbstbewusst. Der Pastor hat Probleme mit einer Formulierung wie "Begegnung auf Augenhöhe". Das setze schließlich voraus, das man sich auch nicht auf Augenhöhe begegnen könnte.
Als Reiseleiter profitierten die Buxtehuder nicht nur von seinen Landeskenntnissen, sondern auch davon, dass er sein altes Handy aus Afrika mit gut 400 Kontakten noch immer hat. So konnte Thomas Haase vieles vor Ort auch spontan einfädeln.
Dass diese Reise durchaus beschwerlich und kein Pauschalurlaub mit Wellness-Charakter wird, bemerkten die Teilnehmer schnell. Obwohl im besten Hotel in Gimbi im Westen Äthiopiens untergebracht, gab es dort vorübergehend kein Wasser. Das Land sei noch sehr gegensätzlich: Auf der einen Seite sei die Hauptstadt Addis Abeba, eine boomende Metropole mit Hochhäusern, auf der anderen Seite werde man noch immer mit Armut konfrontiert. "Über fehlendes Wasser im Hotel klagt niemand, denn die Menschen nebenan müssen ihr Wasser in Krügen heranschaffen." Wobei Thomas Haase auch berichtet, dass manche Äthiopier durchaus genervt seien, wenn ihr Land auf das Thema Armut reduziert werde.
Die Begegnungen mit den Menschen, nicht nur in der Gemeinde in Gimbi, sei für die Buxtehuder sehr intensiv gewesen. "Gastfreundschaft ist in Äthiopien sehr wichtig." Ein Beispiel: Weil sich Europäer mit Plumpsklos schwertun, hat einer ihrer Gastgeber extra eine Toilette aus dem 450 Kilometer entfernten Addis Abeba heranschaffen und anschließen lassen. "So etwas macht einen erst einmal sprachlos."
Natürlich hat die Reisegruppe aus Buxtehude auch an einigen Gottesdiensten teilgenommen - und kam dabei mitunter aus dem Staunen nicht heraus. Viele Kirchen sind zu klein für die Massen an Gläubigen, die zum Gottesdienst wollen. "Dann schauen die, die nicht mehr hineinpassen, durch die Fenster in die Kirche", erzählt Haase.
Die Reise nach Äthiopien hat bei den Buxtehuderinnen und Buxtehudern bleibende und tiefe Eindrücke hinterlassen. Jörg Fiebig: „Mich hat die Gastfreundschaft der Äthiopier tief beeindruckt, die alles unternommen haben, uns ihr Land und ihr Leben näherzubringen. Dabei hätten sie für ihre Gäste das Letzte, was sie haben, eingesetzt. Und das Engagement der Äthiopier für ihre Projekte und ihre tiefe Verbundenheit mit ihrem Land und ihrem Glauben haben mich sehr beeindruckt.“
• Die Mitglieder der Gruppe berichten am Freitag, 14. Juni, um 19.30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, (Dietrich-Bonhoeffer-Platz 3) über ihre Reise. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Veranstaltung wird um eine Spende für ein Sozialprojekt in Äthiopien gebeten.
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