Wespen: Lästige Störenfriede werden zur Plage!
Der warme und trockene Mai ist schuld: So viele Wespen wie selten zuvor sind jetzt unterwegs!
(mum). Oh nein - sie fliegen wieder! Wespen können einem so richtig einen lauen Sommerabend verderben - erst recht dann, wenn man allergisch auf einen Stich reagiert. Wer sich vor den summenden Biestern fürchtet, der muss jetzt ganz stark sein. Der warme und trockene Mai und der kurze Winter waren ideal für die Entwicklung der Insekten. In diesem Jahr sind deshalb so viele Wespen unterwegs wie selten. Während die wehrhaften Insekten zur Aufzucht ihrer Larve vor allem Eiweiß benötigen, sind sie jetzt auf der Suche nach Zucker.
Der Genuss von süßen Speisen und Getränken wie Obstkuchen, Saft und Eis unter freiem Himmel wird deshalb schnell unangenehm. Die Wespen sind besonders aufdringlich, fliegen gezielt süße Nahrungsmittel an. Doch viele vermeintliche Tricks, um Wespen dauerhaft fernzuhalten, wie Kupfermünzen auf den Tisch zu legen, sind nutzlos. „Fangfallen oder Ablenkfüttern haben sogar einen negativen Einfluss, da noch mehr Tiere angelockt werden“, sagt NABU-Sprecher Ulrich Thüre.
Kommen einem Wespen und Hornissen zu nahe, gilt es, Ruhe zu bewahren. „Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe der gelb-schwarz-gestreiften Tiefflieger vermieden werden“, rät der NABU. Auf keinen Fall sollte man die Wespe anpusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffsstimmung.
Um unliebsame Zwischenfälle zu verhindern, helfen einfache Verhaltensregeln: Lebensmittel und Getränke im Freien stets abdecken und alle Reste nach der Grillparty sofort wieder wegräumen. „Wichtig ist es auch, Kinder mit Strohhalm trinken zu lassen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hände abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken“, so Thüre. Wespen können zudem von Gerüchen wie duftendem Parfüm, Cremes und Holzmöbelpolitur angezogen werden. Aber auch bunt geblümte Kleidung hat für sie ihren Reiz.
Was viele nicht wissen: Ein Wespenvolk lebt nur vom Frühjahr bis zum Herbst. Zwischen August und Oktober stirbt der gesamte Wespenstaat ab, nur die begatteten Jungköniginnen überleben und suchen sich einen Unterschlupf für den Winter. So lange sollte man auch mit der Beseitigung von Wespennestern warten. Nester dürfen weder zerstört noch ohne Genehmigung entfernt werden, da sie durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind.
• Das NABU-Faltblatt „Keine Angst vor Wespen und Hornissen“ kann per E-Mail bestellt werden unter info@NABU-niedersachsen.de.
Das hilft bei einem Stich
• Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel für etwa 15 Minuten auf den Stich legen. Verdunstungskälte (durch Wasser in der Zwiebel) und der desinfizierende Saft helfen gegen Schwellung und Schmerzen.
• Stich kühlen! Ein Kühlpad aus dem Tiefkühlfach oder ein kalter Lappen helfen, dass die Haut nicht weiter anschwillt.
• Stich erhitzen! Ein elektrischer Stichheiler (etwa 20 Euro) wird auf die Einstichstelle gehalten. Er erhitzt sich auf 50 Grad, zersetzt die Giftbestandteile.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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