Ein digitales Vorzeigeobjekt in Drochtersen

Ehemaliger Penny-Markt ist jetzt modernes Schulgebäude

Vor der Sitzung des Drochterser Gemeinderates in der vergangenen Woche stand eine „Besichtigungstour“ an. Der Schulleiter der Elbmarschen-Schule (EMS), Holger Wartner, präsentierte mit Stolz das neue Schulgebäude. Der ehemalige Penny-Markt wurde mit erheblichem finanziellen Aufwand zum Schulgebäude umgebaut, um weiteren Klassenräume zu schaffen. Fest steht: Der Ex-Markt ist jetzt ein Vorzeigeobjekt für die Drochterser Schullandschaft.

Das Gebäude beinhaltet sechs Klassenräume. Drei davon mit Differenzierungsräumen, um das Arbeiten in kleineren Gruppen zu ermöglichen. Weiter gibt es einen EDV-Raum für den Informatik- und Computerunterricht und einen rund 50 Quadratmeter großen Raum für „Darstellendes Spiel“, der auch für Versammlungen – wie Ratssitzungen - genutzt werden kann. „Die EMS gehört zu den wenigen Schulen im Kreis, die bereits Glasfaseranschluss haben“, so Wartner. Und: „Es gibt an unserer Schule inzwischen neun digitale interaktive Multifunktions-Tafeln mit Touchscreen. Acht davon befinden sich im „Ex-Penny-Trakt".

Der Schulleiter demonstrierte eindrucksvoll, was damit alles geht: Vom Schreiben mit dem Finger bis hin zum Einsatz eigener Unterrichtsmaterialien aus dem Netz. Die gesamte Klasse könne sich gleichzeitig einloggen. Die Gemeinde plant, die EMS und die drei Grundschulen innerhalb von drei Jahren mit 85 bis 90 dieser Tafeln auszustatten. Da eine Tafel 6.000 bis 7.000 Euro koste, wurde die Anschaffung auf drei Haushaltsjahre verteilt, so Bürgermeister Mike Eckhoff. Weitere Tafeln werden in den Sommerferien erwartet. Die offizielle Eröffnung des Traktes soll 2022 erfolgen.

In der anschließenden Ratssitzung wurde der erste Nachtragshaushaltsentwurf 2022 beschlossen. „Die wesentlichen Veränderungen zum Haushaltsplan werden bestimmt durch die gestiegenen Kosten für Baumaßnahmen und Bewirtschaftungskosten“, so Kämmerer Marcus Pritsch. Auch die Kreisumlage habe sich erhöht. Der geplante Fehlbetrag im Ergebnishaushalt konnte um rund 307.000 Euro auf 869.600 Euro gesenkt werden. Sein Fazit: Der Haushalt ist ausgeglichen, trotz des Defizits vertretbar. Das sahen auch CDU und SPD so. Abgelehnt wurde der Nachtrag von der FWG. Die Ausgaben für den Barnkruger Hafen, der immer wieder verschlicke, passen nicht zum Leitbild der Gemeinde. Darin sei die Forderung enthalten, dass nachhaltige ökologische Maßnahmen gefördert werden sollten.

Der Antrag der SV Drochtersen, auf dem gemeindeeigenen Sportgelände ein neues Vereinsgebäude zu errichten, wurde vertagt. Weitere Informationen sollen noch eingeholt werden.