Die MS Jan-Dirk wird von einem Förderverein erhalten und mit Leben gefüllt
Einer der letzten "Weselmänner" schwimmt auf der Elbe bei Krautsand
sb. Krautsand. Alle zwei Wochen kommt Leben in die Kajüten des alten Küstenmotorschiffs MS Jan-Dirk. Dann treffen sich in dem historischen Zeugnis der regionalen Schifffahrt der Nachkriegszeit rund ein halbes Dutzend älterer Herren zum Kaffeetrinken, zum Klönen und zur Lagebesprechung. "Hier gibt es immer etwas zu tun, aber die Geselligkeit kommt dabei nicht zu kurz", sagt Klaus Horwege, Vorsitzender des Fördervereins zur Erhaltung des Küstenmotorschiffs MS Jan-Dirk.
Im Jahr 1950 ging das Schiff vom Typ Weselmann - benannt nach dem Schiffbau-Oberingenieur Adolf Weselmann - unter dem Namen MS Jürgen auf Jungfernfahrt. Bis 1999 transportierte das Schiff sowohl Stück- als auch Schüttgut - und sollte dann aus wirtschaftlichen Gründen verschrottet werden. Quasi in letzter Minute wurde die Jan-Dirk gerettet, Eigner ist jetzt o.g. Förderverein mit 63 Mitgliedern.
Meistens liegt die Jan-Dirk am Krautsander Ruthenstrom direkt neben der Bootswerft Hatecke vor Anker. "Ausfahrten sind aufwendig, allein das An- und Ablegen dauert jeweils rund 30 Minuten", sagt Kapitän Ernst-August Raap.
Notwendige Reparaturen erledigen die Mitglieder des Fördervereins komplett in Eigenregie. Vom Niedergang über das Zwischendeck bis zum Schornsteinrohr und Wärmetauscher wurde von den eifrigen Tüftlern schon viel in Angriff genommen. "Durchrostung ist ein großes Problem", sagt der zweite Vereinsvorsitzende Manfred Martens. Gerechnet wird dabei mit spitzem Stift: Denn bei einem Jahresmitgliedsbeitrag von nur 35 Euro kann der Verein keine großen Sprünge machen.
Ziel der Mitglieder ist, das historische Schiff mit seiner alten Technik zu erhalten. "Highlight ist der Original-Motor, der bis heute dank intensiver Wartung einwandfrei funktioniert", sagt Kapitän Raap. Bei ihrer Arbeit würden sich die Vereinsmitglieder über Unterstützung freuen. Kontakt unter Tel. 04148-5077 oder www.ms-jan-dirk.de
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