Historik-Fan Jan Beckebrede aus Kehdingen lässt frühere Jahrhunderte aufleben
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- Typisches Pergamenter-Werkzeug: Halbmondmesser zum Schaben der getrockneten Tierhaut
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Mit dem Gerben fing es an / Geschichte ohne Verklärung / Faible für Handwerk und Schrift
tp. Drochtersen. Behutsam läßt Jan Beckebrede (53) das Messer über die geweichte Tierhaut gleiten, entfernt Fleisch- und Fettreste: Mit dem Gerben, einer der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit, begann seine Leidenschaft für gelebte Geschichte. Inzwischen taucht der vielseitige Historik-Fan, der mit Tieren auf einem ruhigen Moorhof bei Drochtersen lebt, so oft es geht ein in vergangene Epochen vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert.
Das Wichtigste für den Diplom-Übersetzer mit Faible für alte Berufe wie Pergamenter, Schreiber und Navigator, die er sich selbst angeeignet hat, ist die Authenzität. Mit seiner Ehefrau Maren (45), einer Buchmalerin, gehört er der wachsenden Reenactment-Bewegung an. Die Anhänger der Szene lieben das ernsthafte Spiel mit der Vergangenheit. Auf Geschichts-Events wie den Mindener Zeitinseln oder den Barocktagen Bückeburg lassen sie Geschichte ohne Verklärung aufleben.
Kehdinger Geschichtskontor
Jan Beckebrede betreibt im Aschhorner Moor 4 in Drochtersen neben seiner Pergament-Manufaktur das „Kehdinger Geschichtskontor“. Dort kann man seine Handwerkserzeugnisse kaufen und seine Dienstleistungen buchen. Das Angebot reicht von Ziegen- und Schafspergament über materialgetreue Urkundenkopien bis zu Lesungen, Schreibworkshops und Exkursionen.
http://www.kehdinger-geschichtskontor.de
• Tel. 04148 - 5345.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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