Zurück zu den Wurzeln
Alex Neumann verlässt D/A
Wenn sein Name vom Stadionsprecher ausgerufen wurde, war der Beifall der Fans besonders groß und herzlich. Kein Wunder: Alex Neumann besitzt beim Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel längst Kultstatus, erzielte für seinen Verein in den vergangenen fast zehn Jahren 116 Tore, veredelte seine Ära mit mehreren DFB-Pokal-Teilnahmen. Jetzt hört „Alex“, wie ihn die Fans nennen, im Sommer bei D/A auf, hängt seine Fußballschuhe aber nicht an den Nagel, sondern heuert zum Abschluss seiner Karriere beim unangefochtenen Tabellenführer der Bezirksliga Lüneburg III, TSV Ottersberg, an.
Für D/A - Chef Rigo Gooßen ein schmerzlicher Verlust. „Kein Spieler hat D/A in den letzten zehn Jahren so geprägt wie Alex.“ Er gehöre zu den besten D/A-Spielern aller Zeiten. „Wir haben ihm viel zu verdanken. Es fällt mir schwer, sich unsere Mannschaft ohne ihn vorzustellen.“ Neumann hätte durchaus noch für zwei Jahre verlängern können. Ein Angebot lag ihm seitens der Vereinsführung vor. Aber: „Ich mache die zehn Jahre bei D/A voll. Das ist eine runde Zahl“, sagt Neumann. „Ich denke, nach zehn unglaublich schönen und auch erfolgreichen Jahren in Drochtersen ist es jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um dort meine Zelte abzubrechen und um mein letztes Kapitel als Offensivspieler zu schreiben. Hier in Ottersberg soll alles zu Ende gehen!“
Beim TSV ist der Jubel jedenfalls groß. „Genau der Spielertyp, den wir brauchen“, freut sich Trainer Mike Gabel. Alex sei ein absoluter Führungsspieler, der eine Mannschaft mitreißen könne. Als Coach könne er derzeit nicht glücklicher sein. Dass der ehemalige Jugendnationalspieler, der einst beim TSV Verden und dem SV Werder Bremen ausgebildet wurde, irgendwann wieder das grün-weiße Ottersberger Dress tragen würde, war für Neumann immer klar. „Ich wohne hier, brauche nur zwei Minuten mit dem Rad zur Sportanlage. Und ich habe immer gesagt, dass meine letzte Station als Spieler der TSV Ottersberg sein würde.“
Der Ausnahme-Stürmer wuchs in Achim auf, kehrte 2010 vom Bundesligisten VfL Bochum zurück in den Kreis Verden zum damaligen Oberligisten TSV Ottersberg, wechselte “ dann zum klassenhöheren BSV Rehden und schließlich 2014 zur SV Drochtersen/Assel. „Dort hinzugehen war eine meiner besten sportlichen Entscheidungen.“ Hier habe er in zehn Jahren sportlich mehr Höhen als Tiefen erlebt. Dieser Club werde immer in seinem Herzen bleiben.
Vielleicht gibt es ja demnächst ein Wiedersehen in der Landesliga. Ottersberg könnte bei einem Aufstieg – und die Wümmekicker sind auf einem guten Weg, ihr gestecktes Ziel zu erreichen, denn sie führen die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung bei zwei weniger absolvierten Partien an – auch Kontrahent von D/A II werden.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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