Folgen der Elbvertiefung
Bootsclub Drage sagt Hafenverschlickung den Kampf an
Unter erschwerten Bedingungen arbeitete der Bootsclub Drage (BCD) in den vergangenen Monaten auf Hochtouren daran, seine Anlage für die neue Saison "fit" zu machen.
Ende Oktober vergangenen Jahres staunten die Skipper des BCD nicht schlecht: Die letzten Boote, die noch im Wasser waren, sowie die gesamte Steganlage lagen weitgehend auf dem Trockenen. Ursachen waren sowohl ein heftiger Ostwind in Sturmstärke, der das Elbwasser aus dem Hafen getrieben hatte, als auch die enorme Einlagerung von Sedimenten (Schlick, Sand u. a.) im Hafenbecken. Sofort war Hafenmeister Joachim Eggers sowie den BCD-Vorsitzenden Holger Barz und Carsten Hansen bewusst, dass unter diesen widrigen Umständen die nächste Saison ins Wasser fallen könnte, denn: "Boote brauchen Wasser unter dem Kiel, und zwar ausreichend."
Es erfolgte eine Ausschreibung bei verschiedenen Unternehmen, die mit der Schlickentsorgung in Sportboothäfen vertraut waren. Außerdem musste ein Peilunternehmen beauftragt werden, um die Wassertiefen bei normalem Wasserstand zu ermitteln. "Angestrebt ist zur Saison 2024 ein Mindestwasserstand von 2,5 Metern, damit wieder alle gängigen Sportboote den Hafen zu jeder Zeit anlaufen können", erklärt Joachim Eggers.
Nach dem Ende der Ausschreibung und der Ermittlung der Gesamtkosten stellte der Vorstand einen Antrag auf Bezuschussung der Kosten von rund 17.000 Euro bei der N-Bank des Landes Niedersachsen. Es wurde ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 70 Prozent der Kosten zugesagt. "Die Freude beim Verein darüber war groß, zumal diese Schlickentsorgung alle Jahre wieder anfällt", so Eggers. Zurückzuführen sei die starke Verschlickung, unter der alle Sportboothäfen an der Elbe litten, auf die Elbvertiefung und die damit veränderten Strömungsverhältnisse des Flusses. Ein Tidenhub von 3,2 bis 3,5 Metern zwischen Ebbe und Flut sei heute normal. Vor der Vertiefung und in den 1970-er Jahren seien es noch etwa 1,6 Meter Tidenhub gewesen.
Seit Anfang Januar ist das beauftragte Spülschiff "Baran" im Bootsclub-Hafen in Elbstorf im Einsatz. Mithilfe des Hydro-Injektionsverfahrens wird der eingelagerte Schlamm verflüssigt und durch die Pumpen des Spülschiffes Richtung Hafenausfahrt gebracht. Dort zieht die Elbe den Schlick mit der Strömung aus dem Hafen. Um die Anfahrtskosten des Arbeitsschiffes in Grenzen zu halten, hat sich der BCD mit drei weiteren Hafenbetreibern zusammengetan, bei denen ebenfalls in diesem Monat gespült wird.
Hafenmeister Joachim Eggers und BCD-Vorsitzender Holger Barz freuen sich auf eine gute Saison 2024, für die bereits jetzt alle Liegeplätze ausgebucht sind.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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