Ministerium strebt Genehmigung in diesem Jahr an
Startet Rückbau des Kernkraftwerks Krümmel noch in 2022?
ce. Elbmarsch. Vor sieben Jahren beantragte der Energiekonzern Vattenfall den Rückbau des von ihm betriebenen Kernkraftwerks (KKW) Krümmel beim zuständigen schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND). Seitdem ist jedoch nichts geschehen. "Die Genehmigung wurde uns schon vor längerer Zeit angekündigt. Wir hoffen, dass wir sie möglichst bald erhalten, denn wir würden gerne endlich mit dem Abbau beginnen", so Vattenfall-Sprecherin Dr. Barbara Meyer-Bukow auf WOCHENBLATT-Anfrage.
"Die Genehmigung wird für dieses Jahr angestrebt", erklärt Jonas Hippel, stellvertretender Pressesprecher des MELUND gegenüber dem WOCHENBLATT. Die von Vattenfall vorgelegten, über 1.000 (!) Seiten umfassenden Antragsunterlagen seien weitestgehend vollständig, müssten jedoch teilweise noch präzisiert werden. Das vorliegende Material werde derzeit durch einen unabhängigen Sachverständigen. Auf der Grundlage seines Gutachtens werde das Ministerium dann die Rückbau-Genehmigung erteilen. Voraussetzungen für ein "Ja" noch in diesem Jahr seien, dass alle Antragsunterlagen korrekt vorlägen und das Gutachten rechtzeitig erstellt werde. "Wie in allen Stilllegungs- und Rückbauverfahren gilt: Sicherheit vor Schnelligkeit", betont Jonas Hippel.
Der Rückbau des Kraftwerks, in dem momentan rund 200 Mitarbeiter tätig sind, wird nach Erteilung der Erlaubnis etwa 15 Jahre dauern.
Bereits durch die zuständige Stadt genehmigt wurde der Bau des neuen Lagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle am Zwischenlager ("LasmAaZ") auf dem Krümmel-Gelände (das WOCHENBLATT berichtete). Das bisherige Außenlager wurde abgerissen. Der Nachfolger soll laut Vattenfall in diesem Jahr fertiggestellt werden und der Interimslagerung von "Müll" dienen, der während des KKW-Betriebes angefallen ist bzw. beim Rückbau anfallen wird.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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