Heranwachsende provozieren Anwohner
Trafostation als Jugend-Treffpunkt verärgert Anwohner in Tespe
![Von Müll übersäter Schandfleck: die Trafostation in der Nähe des Spielplatzes in Tespe | Foto: Gärtner](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/10/10/2/531642_L.jpg?1665389458)
- Von Müll übersäter Schandfleck: die Trafostation in der Nähe des Spielplatzes in Tespe
- Foto: Gärtner
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"Seit gut einem Jahr haben wir hier Ärger und oft Angst um die Sicherheit unserer Kinder!" Das sagen mehrere Anwohner der Blumenstraße und des Gartenwegs in Tespe. Dort befindet sich unmittelbar neben einem Kinderspielplatz eine Trafostation, an der sich regelmäßig Jugendliche treffen, Alkohol trinken und die Nachbarschaft durch ihren Lärm provozieren.
"Es sind Heranwachsende aus dem Ort, die hier auch nachts mit bis zu 20 Leuten Bier und zum Teil Drogen konsumieren", berichten die Anwohner, die aus Angst vor Repressalien namentlich nicht genannt werden möchten, beim Ortstermin mit dem WOCHENBLATT. Bei den Treffen würden oft Glasflaschen, Becher, Zigarettenkippen und auch Jointreste auf der Trafostation liegengelassen oder in den angrenzenden Entwässerungsgraben geworfen, obwohl nur etwa 30 Meter weiter ein Abfallbehälter stehe. Hinzu kämen der mit steigendem Alkoholpegel zunehmende Lärm und das teilweise aggressive Verhalten der Jugendlichen. So sei ein älterer Tesper, der an der Gruppe vorbeikam, übel beschimpft worden.
"Wir haben die Jugendlichen aufgefordert, dass sie sich ruhiger verhalten und ihren Müll ordentlich entsorgen sollen. Das hat aber nur für kurze Zeit geholfen. Danach herrschten wieder die alten Zustände", berichten Anwohner.
Als die Bürger sich an die Gemeinde wandten und um ein Einschreiten baten, seien sie von der Verwaltung an die örtliche Polizei verwiesen worden, damit diese gegebenenfalls Maßnahmen ergreife. Daraufhin habe man zweimal die Ordnungshüter gerufen, die Drogentütchen direkt am Graben neben dem Spielplatz gefunden und angetrunkene Jugendliche angetroffen und eine Personenkontrolle durchgeführt hätten. "Fest steht jedoch, dass diese Maßnahmen nicht zu einer Änderung der belastenden Situation geführt haben", bedauern die Anwohner in einem Schreiben, das sie kürzlich an die Polizeidirektion Lüneburg als übergeordnete Behörde mit der Bitte um Unterstützung geschickt haben. Eine Abhilfe könne nach ihrer Ansicht "nur durch häufigere Polizeikontrollen erfolgen".
Auch an die Avacon als Betreiber der Trafostation haben sich die Anwohner gewandt mit der Bitte um Absicherung der Station, damit diese nicht durch das Verstopfen der Be- und Entlüftung durch Abfälle der Jugendlichen beschädigt werde oder gar in Brand gerate.
Die Polizeidirektion Lüneburg teilte den Elbmarschern mit, dass sie wegen Personalmangels nicht jederzeit vor Ort in Tespe sein könnte, aber ihr Möglichstes tun werde. Unterdessen hat eine Tiefbaufirma damit begonnen, die Trafostation innerhalb des Ortes zu versetzen. "Wir Anwohner hoffen, dass durch die Verlegung eventuell etwas Ruhe in die Sache kommt", so die Tesper.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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