Fünf Ausstellungsinseln für Elbmarsch-Region

Winsener Marstall-Museum startet Projekt zur Elbmarschforschung

Die Elbe und ihre Nebenflüsse, die den Landstrich und seine Bewohner seit Jahrtausenden prägen, sind besondere Charakteristika der Winsener Elbmarsch-Region. Der Deichbau und das Leben mit den Unwägbarkeiten des Wassers beeinflussen sowohl die Landschaft als auch die dort lebenden Menschen und ihre Kultur. Unter dem Namen "Ein Fluss erzählt: Lieblingsorte der regionalen Geschichte“ hat das Winsener Marstall-Museum jetzt ein Projekt zur Erforschung und Präsentation der Elbmarschkultur gestartet.
Bis Mai nächsten Jahres werden auf der Basis der Forschungsergebnisse fünf Ausstellungs-Stationen, sogenannte "Museumsinseln“, an markanten Plätzen in der Region entstehen. Interessierte können sich dort über wesentliche Merkmale der Gegend informieren und bekommen spannende Aspekte vor Ort mittels digitaler Medien anschaulich erklärt. Die Stationen sind über die Elbmarsch, aber auch über Winsen, Stelle, Seevetal und Bardowick verteilt und greifen jeweils unterschiedliche lokale Themen auf. Dabei geht es unter anderem darum, wie Deiche gebaut werden, was die Regionen besonders auszeichnet und wie sich die Landschaften durch Deichbrüche und Überflutungen verändert haben. 
Als Experte für das Projekt konnte Prof. Dr. Norbert Fischer gewonnen werden, der bereits viel zu Küstengesellschaften und maritimer Kultur geforscht und veröffentlicht hat. Fischer ist seit 2007 Honorarprofessor am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Hamburg. Ausgehend von Fischers Forschung werden die Museumsinseln in der Elbmarsch-Region gestaltet. Über die laufenden Aktivitäten informiert das Winsener Marstall-Museum unter www.museum-im-marstall.de. und mit gezielten Veranstaltungen. Öffentlich vorgestellt wird das Projekt erstmals für alle Interessierten am Samstag, 20. August, von 14 bis 17 Uhr im Marstall (Schloßplatz 11). Dort können die Besucher auch persönliche Erfahrungen und Erinnerungen einbringen. Einen tieferen Einblick in seine Studien gibt Prof. Dr. Norbert Fischer schließlich vor Ort bei einem Vortrag am 5. November.

Museums-Projekt als Teil eines großen Förderprogramms

Das Museums-Projekt "Ein Fluss erzählt: Lieblingsorte der regionalen Geschichte“ ist Teil der größeren Förderinitiative "Ein Fluss erzählt: Geschichte und Geschichten an der Elbe und ihren Zuflüssen“. Beide Projekte bauen auf ein Förderprogramm des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) auf. Über den Zusammenschluss der Kommunen Bardowick, Elbmarsch, Winsen, Stelle und Seevetal zur sogenannten „LEADER-Region“ werden Projekte durch den ELER-Fonds gefördert, die der gesamten Region zugutekommen. Die "Achtern-Elbe-Diek" genannte "LEADER-Region" der Winsener Elbmarsch fördert die Museumsinseln durch EU-Mittel und Beteiligung der Kommunen. Weitere Förderpartner sind die VGH-Stiftung und die Sparkasse Harburg-Buxtehude.