Angespannte Lage bei Kita-Plätzen
Freie Wähler in Tespe beantragen erneut Bau einer Kindertagesstätte
![Im Kindergarten in Tespe ist das Platzangebot nahezu erschöpft | Foto: Ulf Riek](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/05/25/5/436045_L.jpg?1621944668)
- Im Kindergarten in Tespe ist das Platzangebot nahezu erschöpft
- Foto: Ulf Riek
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ce. Tespe. Die Gemeinde Tespe soll umgehend die Planung und den Bau einer Kindertagesstätte in der Schulstraße auf dem freien Grundstück neben der örtlichen Grundschule aufnehmen. Das hat die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat jetzt erneut beantragt. Das Grundstück sei - so Fraktionsvorsitzender Ulf Riek - nach Auskunft des Bauamtes des Landkreises Harburg grundsätzlich zur Bebauung mit einer Kita geeignet.
Gleichzeitig solle die Gemeinde - so der weitere Antrag - alle eigenen Flächen auflisten, die gegebenenfalls als Kita-Standort in Frage kämen.
Durch einen Brief der AWO-Kita Tespe an die Eltern wurde den Freien Wählers jetzt bekannt, dass eine Gruppe, in der zehn Kinder betreut werden, voraussichtlich zum 31. Juli eingestellt werden muss. "Damit ist die Entlastung der angespannten Lage bei den Kita-Plätzen durch den beschlossenen Waldkindergarten nicht mehr gegeben", gibt Riek zu bedenken. In der Gemeinde würden durch diesen Hort lediglich fünf neue Betreuungsplätze geschaffen.
"Es fehlen seit Jahren immer wieder Kita-Plätze in Tespe. Diese Situation wird sich durch die starken Geburtsjahrgänge mit teilweise deutlich über 40 Kindern pro Jahrgang weiter verschärfen", befürchtet Ulf Riek. Bebauungspläne der Kommune sähen einen weiteren Anstieg der Wohnbebauung vor. So sei beispielsweise die Errichtung von Mehrfamilienhäusern mit mehr als acht Wohneinheiten vorgesehen. Damit sei ein Anstieg der benötigten Kita-Plätze zu erwarten und zu berücksichtigen.
Auch der bestehende Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erzeugt in der Gemeinde nach Ansicht der Freien Wähler Handlungsdruck. Daher werde eine endgültige, langfristige Lösung des Problems benötigt. "Aus diesem Grund soll die Planung umgehend aufgenommen werden, um gegebenenfalls schon im nächsten Jahr eine neue Kita in Betrieb nehmen zu können."
Die Fläche neben der Schule biete sich hierfür an, denn sie befinde sich im Besitz der Gemeinde und stehe sofort zur Verfügung. "Die Nähe zur Schule lässt sich womöglich nach dem Vorbild der Gemeinde Drage ausnutzen, um - in Abstimmung mit der Samtgemeinde - eine gemeinsame Mensa zu betreiben", kann sich Ulf Riek vorstellen.
Aus formalen Gründen beantragen die Freien Wähler die Aufhebung des Tesper Gemeinderates, eine Kita im Gebiet des Bebauungsplanes in Nachbarschaft zum Gewerbegebiet zu realisieren. "Der Plan ist noch nicht beschlossen, und eine Erschließung liegt nicht in den Händen der Gemeinde, sondern des Investors. Wir können uns keine weiteren Verzögerungen beim sensiblen Thema der Kinderbetreuung erlauben", mahnen Ulf Riek & Co. "Ein Warten auf die Erschließung des Grundstücks im B-Plangebiet für den Kita-Neubau halten wir für absolut verantwortungslos. Die Eltern brauchen zügig Planungssicherheit, damit unsere Gemeinde auch für sie und Ihre Kinder wieder lebenswert wird."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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