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Neues Waffengesetz derzeit nicht umsetzbar

Gedenken der NS-Opfer in Kutenholz
Auf Spurensuche des verstorbenen Onkels

Peter Bearne von ITV News Central filmt auf dem Friedhof in Kutenholz | Foto: Bülau
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  • Peter Bearne von ITV News Central filmt auf dem Friedhof in Kutenholz
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Zu Tränen gerührt drückt die Britin Rose Askew ein Stück Metall an ihr Herz. Das verrostete Fragment gehört zu dem Panzer, in dem ihr Onkel Anthony Taylor-Hurst als 19-jähriger Wehrmachtssoldat in Kutenholz starb. Kurz vor Kriegsende, am 1. Mai 1945, fuhr sein Panzer im Bullenholz bei Kutenholz auf eine durch Fernzündung gesprengte Seemine. Insgesamt starben fünf britische Soldaten zwischen 19 und 27 Jahren. Jetzt besuchten Rose Askew und ihr Mann Chris zum ersten Mal den Ort des Geschehens. Begleitet wurden sie von einem britischen Fernsehteam, das eine Dokumentation drehte, die anlässlich des Gedenktags "Remembrance Day" der Commonwealth-Staaten (11. November) in diesen Tagen im englischen Fernsehen ausgestrahlt werden soll. 

Damals wie heute klingt die Geschichte wie ein Schicksalsroman. Es war acht Tage vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945. Der Krieg war längst verloren, weiterer Widerstand sinnlos. Trotzdem war der britische Panzer auf dem Weg nach Stade. Als er eine Brücke über das Flüsschen Otter passierte, zündeten deutsche Soldaten die Mine. Rekonstruiert wurde die tragische Geschichte rund 70 Jahre später durch mehrere Heimatforscher auf der Stader Geest. Zu der Gruppe gehören u.a. Debbie Bülau aus Aspe, Frank Hoferichter aus Kutenholz und Reiner Klintworth aus Deinste (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Im Rahmen ihrer Recherchen nach Angehörigen der Gefallenen suchten sie u.a. in sozialen Medien und erregten dabei die Aufmerksamkeit des britischen Journalisten Peter Bearne. Nach seinem TV-Aufruf meldete sich tatsächlich Rose Askew aus Mansfield in Mittelengland. Anthony Taylor-Hurst war der Bruder ihres Vaters. Sie hatte immer geglaubt, er sei in Frankreich gefallen. 

Rose Askew war die Spurensuche eine Herzensangelegenheit. Deshalb fuhr sie jetzt mit ihrem Mann nach Norddeutschland und ließ sich von Debbie Bülau und Frank Hoferichter an die Orte des Geschehens führen. Die Stationen führten sie zunächst auf den Kutenholzer Friedhof, wo Gedenkstelen für die gefallenen Soldaten stehen. "Es war den Askews ein wichtiges Anliegen, nicht nur die Stelen der ausländischen, sondern auch der deutschen Soldaten zu besuchen", sagt Debbie Bülau. "Auch sie waren in ihren Augen Opfer des NS-Regimes und verdienen Anteilnahme." Anschließend ging es zu der Wiese, wo der Panzer über die Mine fuhr. Frank Hoferichter suchte vor ihren Augen mit der Sonde nach Teilen des explodierten Fahrzeugs. Drei Fragmente durfte Rose behalten: eins für sich und je eins für ihre beiden Geschwister, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mitgekommen waren. 

Am nächsten Tag ging es gemeinsam nach Wietzendorf zum Becklingen War Cemetery. Auf dem Soldatenfriedhof hat Anthony Taylor-Hurst nach der Umbettung vom Amtshof in Harsefeld seine letzte Ruhe gefunden. Als besondere Überraschung wurde die kleine Reisegruppe dort von Vertretern der Royal British Legion Bergen-Hohne mit Standarte und Musik begrüßt. "Die Familie war sehr ergriffen und dankbar für alles, was wir ihnen in den zwei Tagen gezeigt und erzählt haben", sagt Debbie Bülau. "Sie zeigten sich beeindruckt von der Gedenkarbeit, die wir ehrenamtlich in der Samtgemeinde Fredenbeck leisten. Einen großen Dank haben sie auch an den anonymen Sponsor ausrichten lassen, der die Gedenkstelen auf den Friedhöfen finanziert hat."

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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