Badesaison in Fredenbeck ist gesichert
Mit 76 Jahren Rettungsschwimmerprüfung bestanden

Klaus Kläre ist jetzt ganz offiziell Rettungsschwimmer am Fredenbecker Badesee | Foto: sb
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  • Klaus Kläre ist jetzt ganz offiziell Rettungsschwimmer am Fredenbecker Badesee
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Er ist wahrscheinlich der älteste Rettungsschwimmer im Landkreis Stade: Klaus Kläre (76) hat vor wenigen Tagen die anspruchsvolle Prüfung bei der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) bestanden. Stolz hält er den roten Schein in den Händen, der seine Leistung schwarz auf weiß bestätigt. Für den Senior ist das mehr als eine außergewöhnliche sportliche Leistung. Denn mit dem Zertifikat ist gleichzeitig der Badebetrieb am Fredenbecker Badesee gesichert. Hintergrund: Klaus Kläre und seine Frau Sylvia sind Pächter des Gewässers. Im vergangenen Jahr musste das Schwimmen jedoch teilweise untersagt werden, weil eine zertifizierte Badeaufsicht fehlte (das WOCHENBLATT berichtete).

Leidenschaftlicher Schwimmer

Deshalb beschloss Klaus Kläre, das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen der DLRG in Silber selbst abzulegen. Zunächst wollte seine Frau Sylvia den Schein ebenfalls machen. Wegen Schmerzen in der Schulter musste sie jedoch das Vorhaben aufschieben. Klaus Kläre, der zwar in Deutschland geboren wurde, jedoch in Ecuador aufwuchs und viele Jahre dort lebte und arbeitete, lernte schon als Kleinkind das Schwimmen. "Ich spielte in meiner Kindheit und Jugend u.a. Basketball und Tennis und gewann bei Olympiaden auf Landesebene so manchen Preis", erzählt er. "Wettkampfschwimmen war jedoch immer meine größte sportliche Leidenschaft."

Deshalb fiel es dem Wahl-Buxtehuder nicht sehr schwer, sich auf die anspruchsvolle Prüfung zum Rettungsschwimmer vorzubereiten. Schwimmen in Kleidung, Strecken- und Tieftauchen, Transportschwimmen und Schleppen einer Person fielen ihm relativ leicht. Zudem lernte er, sich aus einer Umklammerung im Wasser zu lösen und Erste Hilfe inklusive Herz-Lungen-Wiederbelebung. Für das theoretische Wissen paukte er sowohl mit Übungsheft als auch mit Online-Quiz.

Alle Prüfungen schaffte er bereits im vergangenen Herbst – bis auf eine: 400 Meter schwimmen in höchstens 15 Minuten, davon 50 Meter Kraulschwimmen, 150 Meter Brustschwimmen und 200 Meter Schwimmen in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit. "Da habe ich gemerkt, dass ich im Kopf ein Ferrari bin, der Körper aber doch ein Oldtimer ist", sagt er. "Deshalb habe ich den ganzen Winter lang täglich trainiert." Die Krux war, dass alle Prüfungen in einem engen Zeitfenster absolviert werden müssen. Deshalb musste er alle Disziplinen dieses Frühjahr wiederholen. Ende April war es dann so weit. Damit konnte die Badesaison in Fredenbeck pünktlich zum 1. Mai starten.

Umfangreiche Prüfungen

Mike Böckel, Vorsitzender der DLRG in Fredenbeck, gratuliert Klaus Kläre herzlich zur bestandenen Prüfung. "Der Fredenbecker Badesee ist die Keimzelle unserer Orts-DLRG", sagt er. "Deshalb haben wir Klaus Kläre bei seinem Vorhaben gern begleitet und unterstützt." U.a. hatte sich Ausbilderin Maria Siebert bereit erklärt, den Badeseepächter gratis zu trainieren. Bei den Prüfungen schaute sie so genau hin wie bei den anderen Absolventen. "Einen Senioren- oder Freundschaftsbonus gab es nicht", betont Böckel.

Trotz Rettungsschwimmer vor Ort erfolgt das Schwimmen im Fredenbecker Badesee auf eigene Gefahr. Sein Amt nimmt Klaus Kläre sehr ernst. Sollte er einmal nicht anwesend sein, erhalten die Besucherinnen und Besucher die Anweisung, sich vom Wasser fern zu halten. Zudem räumt Kläre deutlich mit falschen Vorstellungen auf. "Wir sind hier nicht bei Baywatch", sagt er mit Hinweis auf die beliebte TV-Serie, bei der Rettungsschwimmer wie David Hasselhoff und Pamela Anderson in knapper knallroter Badebekleidung ein Abenteuer nach dem nächsten bestehen. "Als Rettungsschwimmer werde ich natürlich alles geben, um im Notfall Leben zu retten. Scherze und Unfug im Wasser lasse ich jedoch nicht durchgehen." Mike Böckel bestätigt das: "Die Einsatzbereitschaft muss ernst genommen werden, die Eigensicherung der Retter hat im Notfall stets Vorrang."

Öffnungszeiten des Badesees

Geöffnet ist der Fredenbecker Badesee dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist bis sieben Jahre frei, bis 17 Jahre kostet es dann 1 Euro, Erwachsene zahlen 2,50 Euro. Hinzu kommt eine Toilettenpauschale von 1 Euro.

Freibadsaison rund um Stade

Im Freibad in Stade-Bützfleth startet die Saison voraussichtlich am 15. Mai. Hier steht eine umfassende Sanierung bevor, die dieses Jahr näher geplant werden soll. Im Freibad Hollern-Twielenfleth wurde der Saisonstart wegen nicht abgeschlossener Sanierungsarbeiten verschoben. Geplant ist, noch im Mai zu öffnen. Das Bad feiert im August 50-jähriges Jubiläum. Im Stader Freibad Solemio soll die Saison am 13. Mai losgehen.

Klaus Kläre ist jetzt ganz offiziell Rettungsschwimmer am Fredenbecker Badesee | Foto: sb
Badeseepächter und jetzt auch Rettungsschwimmer: Klaus Kläre | Foto: sb
Mike Böckel (re.) gratuliert Klaus Kläre zur bestandenen Prüfung | Foto: sb
Klaus Kläres Rettungsschwimmerpass | Foto: sb
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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