Solarpark inklusive Tierhaltung
Geplanter "Agri-Solarpark" in Deinste war Thema im Deinster Gemeinderat
sb. Deinste. Investoren für Solarenergie haben die Stader Geest für sich entdeckt. Allein in der Samtgemeinde Fredenbeck befasst man sich derzeit mit fünf Bauleitverfahren für die Errichtung von Solarparks. Ein Projekt - der geplante "Agri-Solarpark" in Deinste - war in der vergangenen Woche Thema auf der Deinster Gemeinderatssitzung.
Das Interesse der Bevölkerung an dem Vorhaben ist groß: Rund 100 Zuhörer nahmen an der Sitzung in der Gaststätte Wiebusch teil und nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Gemeinde Fredenbeck ist in der Region Vorreiter für regenerative Energien: Seit 2003 gibt es dort einen großen Windpark mit derzeit mehr als 20 Windrädern, der in den kommenden Jahren repowert werden soll. Jetzt will der dänische Investor "European Energy" auf einem noch landwirtschaftlich genutzten Bereich nordöstlich des Ortskerns an der Kreisstraße K1 einen Solarpark errichten. Die Fläche soll zweigleisig genutzt werden: Neben den PV-Freiflächenanlagen sollen dort in einem geschützten Bereich auch Schafe oder Freilandgeflügel gehalten werden. Deshalb der Name "Agri-Solarpark".
Mit den geplanten Solarmodulen könnten 13.500 Haushalte mit grünem Strom versorgt und 23.360 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, rechnet die "European Energy" vor. Weil die vorgesehene Fläche - bisher wurde dort überwiegend Mais angebaut - einen relativ niedrigen Bodenwert hat und sich in unmittelbarer Nähe von Bahnschienen befindet, ist das Projekt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) förderfähig.
Die Anlage soll hinter Sichtschutzhecken für die Anwohner unsichtbar sein. Es wird allerdings mehrere Jahre dauern, bis die Anpflanzungen die dafür erforderliche Höhe erreicht haben. Denn die Module sollen eine stattliche Höhe von 3,20 Metern haben. Bezüglich möglicher Reflexionen ist ein Blendgutachten erforderlich.
Die Deinster Gemeinderatsmitglieder stimmten mit einer Gegenstimme für die Aufstellung eines Bebauungsplans für den "Agri-Solarpark". Allerdings soll die genutzte Fläche nicht direkt an der Kreisstraße beginnen, um mehr Abstand zu vorhandener Wohnbebauung zu halten.
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