Protest gegen Biogas in Wedel

Marcus Schlichting (4.v.li.) und einige Bürger aus Wedel übergeben Ralf Handelsmann (4.v.re.) die Unterschriftenliste
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Anwohner des Geest-Dorfs sammeln Unterschriften und rufen zur Stellungnahme auf

sb. Wedel. Darf die Biogasanlage im Geest-Dorf Wedel erweitert werden? Seit 2014 befassen sich Gemeinde- und Samtgemeinderat mit dem Antrag der beiden Landwirte Hermann Vollmers und Klaus Hauschild. Zurzeit läuft die zweite öffentliche Beteiligung des Projekts. Noch bis Freitag, 16. März, können Bürger im Fredenbecker Rathaus, Schwingestraße 1, die Planunterlagen einsehen und sich dazu äußern. Äußern können sich die Betroffenen sowohl schriftlich als auch mündlich. Mündliche Äußerungen werden von den Verwaltungsmitarbeitern notiert und dann weiter gegeben.

Vergangenen Freitag übergaben einige Anwohner eine Unterschriftensammlung von Wedeler Bürger an Samtgemeinde-Bürgermeister und Samtgemeinde-Direktor Ralf Handelsmann.
Die Liste hatten 183 Bürger aus Wedel unterschrieben. Ihre Botschaft: Wir wollen keine Erweiterung der Biogasanlage im Ort. "Insgesamt haben wir in Wedel 569 Wahlberechtigte", sagt Marcus Schlichting, Sprecher der Gruppe. "Bei 183 Unterschriften hat sich damit rund ein Drittel davon gegen die Erweiterung ausgesprochen."

Hintergrund der Aktion waren laut Schlichting Aussagen von Rats- und Ausschussmitgliedern, dass man ja nicht genau wissen könne, wie die Akzeptanz der Anlagenerweiterung im Ort sei. "Man könne ja schlecht von Haus zu Haus laufen und die Meinung erfragen", soll es aus der Reihe der Ratsmitglieder geheißen haben.
Diese Aufgabe hätten dann einige Anwohner übernommen und seien von Tür zu Tür gegangen. Ralf Handelsmann dankte den Anwohnern für ihre Wortmeldung, die zum jetzigen Zeitpunkt der öffentlichen Auslegung genau richtig käme.

Die beiden Landwirte Hermann Vollmers und Klaus Hauschild wollen ihre seit 2011 privilegiert genehmigte Anlage von derzeit 550 auf 1.100 Kilowatt erweitern. An das bereits bestehende Fernwärmenetz sind derzeit 27 Haushalte, ein Pflegeheim und ein benachbarter Hähnchenstall angeschlossen. Auf WOCHENBLATT-Anfrage kritisierte Hermann Vollmers, dass im Rahmen der Aktion nur Unterschriften und keine Argumente gesammelt wurden. "Wenn Bürger ihre Bedenken konkret formulieren, können wir darauf reagieren. Nur die Aussage ,ich bin dagegen' bringt uns nicht weiter." Zudem bedauert der Landwirt die langsam mahlenden Mühlen der Verwaltung. Der Ratsbeschluss sei schon im Sommer 2017 erfolgt und erst jetzt würden die Unterlagen öffentlich ausgelegt. "Es vergeht einfach sehr viel Zeit. Das ist auch für die Wedeler Bürger, die seit Jahren auf ihren Nahwärmeanschluss an die Biogasanlage warten, nicht schön."

Marcus Schlichting (4.v.li.) und einige Bürger aus Wedel übergeben Ralf Handelsmann (4.v.re.) die Unterschriftenliste
Archivbild aus 2014: Hermann Vollmers (li.) und Klaus Hauschild vor ihrer Biogasanlage
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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