Hanstedt
Vandalen zerstörten Milchbank-Kälbchen erneut

Die Kälbchen-Plastik wurde zum achten Mal von Vandalen zerstört | Foto: Nottorf
  • Die Kälbchen-Plastik wurde zum achten Mal von Vandalen zerstört
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Zwei Jahre lang konnte das Milchbank-Kälbchen im Hanstedter Ortskern im Frieden leben. In der Nacht zum vergangenen Sonntag zerstörten jedoch rücksichtslose Vandalen die Vierbeiner-Plastik erneut.

"Seit der Aufstellung der Kuh und des Kälbchens vor 14 Jahren wurde die Kuh bereits sechsmal und das Kälbchen siebenmal beschädigt bzw. zerstört – und wieder von uns ersetzt", berichtet Friedhelm Nottorf, Sprecher der liebevoll "Rentnergang" genannten Interessengemeinschaft Hanstedt (IGH). "Wir sind fassungslos und können nicht verstehen, was Menschen antreibt, Kuh und Kälbchen und damit eine Erinnerung an Hanstedt aus 'früheren Zeiten' immer wieder zu zerstören."

Hintergrund: Das Kälbchen gehört zum Ensemble „Milch-Denkmal“, das komplettiert wird durch die Kuh und die historische Milchbank mit historischen Originalmilchkannen. Es soll an das Hanstedt von der Nachkriegszeit bis zu den 1970er Jahren erinnern. In dieser Zeit prägten die Milchbänke das Ortsbild. Landwirte, die nur ein paar Kühe hatten, stellten ihre vollen Kannen frühmorgens zur Abholung in die Molkerei auf der Milchbank ab. Vormittags kamen die Kannen zurück und enthielten die sogenannte „Molke“.

Zum Glück befand sich die Kuh-Plastik jetzt gerade zur kostenlosen Restaurierung bei Hans-Werner Witte. Damit die Hanstedter die Kuh dennoch nicht vermissen, wurde von der IGH ein Hinweis an der Milchbank befestigt, mit dem Text "Bitte passt so lange auf mein Kälbchen auf!" "Doch leider konnte auch dieser Appell die mutwillige Zerstörung nicht verhindern", bedauert Friedhelm Nottorf.

Die rüstigen Rentner der IGH werden aber nicht aufgeben, sondern auch dieses Mal wieder Mutterkuh und Kälbchen zusammenführen. "Vielleicht bekommen wir ja Unterstützung in Form einer Spende für das Kälbchen von den Hanstedtern, die das Ensemble für Hanstedt gut finden und erhalten möchten", hofft Nottorf auf Unterstützung aus der Bevölkerung.

An die Zerstörer des Kälbchens richtet die IGH schließlich einen Appell: "Auch wir waren mal jung und frech, aber eine bewusste Zerstörung fremden Eigentums hat es nie gegeben. Sollte jemand im Nachhinein die Tat bereuen, verdient das Respekt, und wir würden uns freuen, wenn er sich bei der Zeitung oder bei einem ihm bekannten IGH-Rentner melden würde."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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