"Ich bin dem WOCHENBLATT so dankbar"

Carina Birr kann wieder lächeln. Nach einem WOCHENBLATT-Bericht boten ihr zahlreiche Leser Unterstützung an
  • Carina Birr kann wieder lächeln. Nach einem WOCHENBLATT-Bericht boten ihr zahlreiche Leser Unterstützung an
  • hochgeladen von Sascha Mummenhoff

Nach Zeitungsbericht bieten zahlreiche Leser Carina Birr ihre Hilfe an / Lob für Landkreis-Mitarbeiterin.

mum. Marxen. "Ich bin so glücklich", freut sich Carina Birr. Nachdem das WOCHENBLATT vor zwei Wochen über das Schicksal der 47-jährigen Frau berichtet hatte, flatterten ihr gleich ein gutes Dutzend Hilfe-Mails ins Haus. Darunter eine, die ihr eine neue Unterkunft bescherte.
Zur Erinnerung: Carina Birr war auf Wohnungssuche und damit begann für sie ein Spießrutenlauf. "Ich habe mich um mehr als 50 Wohnungen bemüht", sagt sie. Nie habe es geklappt. "Die meisten Vermieter sagten ganz offen, dass sie niemanden wollen, der in meiner Situation ist." Ihre Situation - damit beschreibt Carina Birr vor allem ihre Krankheit. Vor 13 Jahren wurde bei ihr Unterleibkrebs diagnostiziert. "Es hieß, ich werde keine 40 Jahre alt", flüstert sie. Die Operation verlief gut, sie besiegte den Krebs - körperlich. Doch in ihren Beruf als Kfz-Zulasserin konnte sie nicht zurück. "Nach der OP begannen die Depressionen", erinnert sie sich. Dann bekam sie Rheuma und zuletzt wurde sie an der Schulter operiert. "Ich habe die Rente eingereicht, lebe von der Grundsicherung."
Der WOCHENBLATT-Bericht brachte die Wende: "Mir wurden unter anderem Wohnungen in Moisburg, Tespe und Lauenbrück angeboten", sagt Carina Birr. "Die Mails waren alle so lieb formuliert." Außerdem bot ein Privatdetektiv seine Hilfe an. Auch ein Angebot für eine psychologische Betreuung flatterte ihr ins Haus. Besonders dankbar ist Carina Birr einer Landkreis-Mitarbeiterin. "Die Bewilligung der neuen Wohnung dauerte nicht einmal 30 Minuten", freut die 47-Jährige. "Damit habe ich nicht gerechnet."
Zuletzt hatte Carina Birr leider keine guten Erfahrungen mit Amtspersonen gemacht. Da hieß es unter anderem: "Für das, was Ihnen zusteht, wird es schwierig, im Landkreis Harburg eine Wohnung zu finden. Versuchen Sie es doch im Harz oder im Osten." Oder: "Wenn Sie keine Wohnung finden, bleibt nur das Frauenhaus. Aber da kommt einem vieles abhanden." Und: "Sie müssen ja nicht gleich ausziehen. Bis der Vermieter eine Räumungsklage durchgesetzt hat, können Monate vergehen." Und dann gab es da noch einen Vermieter aus Bendestorf, der Carina Birr am Telefon sagte: "Die Wohnung bekommen Sie nicht! Mit ihresgleichen wollen wir hier nichts zu tun haben."
Aber jetzt überwiegen die positiven Reaktionen: Ein Umzugsunternehmen aus Harburg hatte den WOCHENBLATT-Bericht ebenfalls gelesen und Carina Birr ein günstiges Angebot unterbreitet, das jetzt vom Landkreis geprüft wird. Unabhängig vom Ergebnis, spendierte die Spedition Carina Birr und ihrer Freundin Michaela Frahm einen Restaurant-Gutschein. Michaela Frahm hatte die Wohnungssuchende in ihrer Not bei sich aufgenommen und sie so gut es ging unterstützt.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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