„Die Bürger sollen sich zu Hause fühlen“
Brackels langjähriger Bürgermeister Henning Schamlott wurde verabschiedet / „Ich möchte jetzt viel Zeit mit meiner Frau verbringen“.
mum. Brackel. Henning Schamlott war seit 2006 Bürgermeister der Gemeinde Brackel (Samtgemeinde Hanstedt). Zur Kommunalwahl im September trat er nicht wieder an. Mitte Dezember wurde er offiziell von seinem Amtsnachfolger Dirk Schierhorn verabschiedet. WOCHENBLATT-Redakteur Sascha Mummenhoff sprach mit dem 72-Jährigen über seine Zeit als Bürgermeister und seine Zukunftspläne.
WOCHENBLATT: Wie fühlt es sich an, nicht mehr Bürgermeister zu sein?
Henning Schamlott: Die Gefühle sind gemischt. Ich bin froh über die gewonnene Freizeit, bedauere aber, dass ich nicht mehr am Geschehen im Gemeinderat beteiligt bin.
WOCHENBLATT: Warum haben Sie nicht wieder für den Gemeinderat kandidiert?
Schamlott: Ich bin 72 Jahre alt. Da geht das schon in Ordnung. Außerdem habe ich die Gewissheit, einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben.
WOCHENBLATT: Wie haben Sie Ihre Aufgabe als Bürgermeister interpretiert?
Schamlott: Ein Bürgermeister sollte die Veränderungen in der Gesellschaft sehen und mit dem Gemeinderat für sein Dorf Ideen entwickeln wie man darauf reagiert. In meinem Fall ist es wichtig, den Einwohnern von Brackel und Thieshope eine gute Infrastruktur und ein lebendiges gesellschaftliches Leben zu bieten. Die Bürger sollen sich zu Hause fühlen.
WOCHENBLATT: Gibt es eine Entscheidung, die Sie bereuen?
Schamlott: Nein.
WOCHENBLATT: Wie hat sich Brackel in ihrer Amtszeit verändert?
Schamlott: Brackel hat mehr Einwohner bekommen. Die soziale Infrastruktur hat sich verbessert. Allerdings hat die Sparkasse Harburg-Buxtehude ihre Filiale geschlossen und die Post hat sich zurückgezogen. Die Vereine und Verbände wurden nach Kräften unterstützt. Die Senioren- und Jugendarbeit wurde gefördert.
WOCHENBLATT: Gibt es etwas, auf das Sie besonders stolz sind?
Schamlott: Mit der Samtgemeinde Hanstedt zusammen konnte das Angebot im Bereich Schule, Kindergarten und Krippe verbessert werden. Der Fahrradweg zwischen Brackel und Quarrendorf wurde nach 32-jähriger Antragsdauer endlich gebaut. Wir haben jetzt eine moderne Zwei-Feld-Sporthalle an der Schule. Zudem wurde ein Neubaugebiet mit 37 Bauplätzen erschlossen.
WOCHENBLATT: Welches politische Thema bewegt Sie noch?
Schamlott: Nachdem das Unternehmen Gasunie bekanntgegeben hat, die Gas-Verdichtungsanlage mit Strom statt mit Gas zu betreiben, stehe ich dem Projekt positiv gegenüber. Dennoch sind sicher noch viele Fragen offen. Ich hoffe, sie werden zur Zufriedenheit der Bürger und des neuen Gemeinderates beantwortet.
WOCHENBLATT: Was werden Sie mit Ihrer neu gewonnenen Freizeit anfangen?
Schamlott: Mehr lesen, mit meiner Frau viel unternehmen und mich um meine Hobbylandwirtschaft kümmern.
WOCHENBLATT: Was wünschen Sie ihrem Nachfolger Dirk Schierhorn?
Schamlott: Ich wünsche Dirk Schierhorn eine konstruktive Ratsarbeit ohne Querelen zum Wohle unseres Dorfes.
WOCHENBLATT: Danke für das Gespräch.
• Henning Schamlott (72) ist gelernter Schriftsetzer. Er ist verheiratet und hat drei Kinder sowie sechs Enkel. In seiner Freizeit unternimmt er gern Fahrradurlaube oder verbringt seine Zeit auf Hausbooten.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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