Acht Ortswehren im Dauereinsatz
Hochwasser überflutet Harsefelder Campingplatz und Freibad
Hochwasseralarm in Harsefeld: Die Feuerwehr war am Mittwoch fast zwölf Stunden im Dauereinsatz. Die Harsefelder Klosterteiche (Rosenbornteiche) waren nach dem Dauerregen in der Nacht übergelaufen. Das Wasser strömte über den benachbarten Campingplatz und überflutete Teile des Freibades. Vor Ort waren fast 90 Feuerwehrleute aus acht Ortswehren. Sie verhinderten, dass die Wassermassen einen größeren Schaden verursachen und die technischen Anlagen des Freibades überschwemmen.
Als die Alarmierung gegen 8 Uhr morgens einging, machten sich die Einsatzkräfte gleich ans Werk. Sie installierten Pumpen und verlegten Schläuche, um die Fluten vom Technikraum und den Pumpenschächten des Freibades fernzuhalten. "Das Wasser läuft von den Klosterteichen quer über den Campingplatz nebenan in einen kleinen Teich und von dort weiter ins Freibad", berichtete die Pressesprecherin der Harsefelder Feuerwehr, Nora Schmidt-Eustermann. Damit das Wasser nicht weiter in großen Mengen auf das Freibadgelände strömen konnte, wurden sechs 500-Meter-Leitungen als Bypass verlegt. Vier Pumpen waren im Einsatz, die jeweils eine Kapazität von1.000 Litern pro Minute haben. Das Wasser wurde über die Straße Gierenberg Richtung Aue abgeleitet.
Die auf dem Campingplatz befindlichen Wohnwagen seien nicht durch die Überflutung gefährdet gewesen, so die Feuerwehr-Sprecherin: "Die Wagen sind ja aufgebockt und stehen hoch genug." Auf dem Platz standen hauptsächlich die Wege unter Wasser. Aufgrund des leichten Gefälles floss alles in den kleinen Teich zwischen Campingplatz und Freibad. Der Teich konnte die Wassermassen nicht mehr fassen, sodass er zum Freibad hin überlief. Dort hatte die Feuerwehr einen Damm aus Sandsäcken und sogenannten Bigpacks errichtet, die mit Wasser gefüllt sind. "Wir bekämpfen sozusagen Wasser mit Wasser", sagt Schmidt-Eustermann. Während die Feuerwehrleute aus Harsefeld, Issendorf, Bargstedt, Ahrensmoor, Ohrensen und Reith an der "Wasserfront" kämpften, befüllten ihre Kameradinnen und Kameraden aus Hollenbeck und Ruschwedel auf dem Harsefelder Bauhof Sandsäcke.
Der stundenlange Einsatz der Feuerwehrleute hat sich auf jeden Fall gelohnt: "Etwa zwei bis drei Meter vor dem Technikraum konnten wir das Wasser stoppen", erklärte Schmidt-Eustermann zufrieden. Damit seien größere Schäden, die erhebliche Kosten verursacht hätten, vermieden worden. Die in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Eishalle sei nicht durch das Wasser gefährdet gewesen, so die Feuerwehr-Sprecherin. Sie dankte den DRK-Kräften aus Buxtehude und Ahlerstedt, die sich um die Verpflegung der Feuerwehrleute gekümmert haben.
Die Hochwasser-Einsätze am Mittwochvormittag
Auch anderswo im Stader Kreisgebiet wurden die Feuerwehren am Mittwochmorgen zu Hochwasser-Einsätzen gerufen. Der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr, Stefan Braun, hat dem WOCHENBLATT eine vom Leitstellen-Chef Wilfried Sprekels erstellte Liste übermittelt. Die Redaktion hat die Liste auf Basis der Leitstellen-Alarmierungen ergänzt. Hier eine Übersicht:
- 3.11 Uhr: Wasser im Keller eines Hauses in Hagenah, Im Vieh 3.
- 6.44 Uhr: In ein Haus in der Helmster Schulstraße läuft Wasser.
- 7.49 Uhr: Wasser wird im Keller eines Hauses in Mulsum, Im Dänsch, gemeldet.
- 8.06 Uhr: Campingplatz und Freibad in Harsefeld unter Wasser (siehe oben).
- 8.11 Uhr: In einem Keller in Dollern in der Straße Auf dem Brink steht das Wasser einen halben Meter hoch.
- 8.16 Uhr: In Himmelpforten ist ein Drittel der Straße Hüperskamp überflutet.
- 8.19 Uhr: Die Straße Speersort in Hollern-Twielenfleth steht teilweise unter Wasser.
- 9.19 Uhr: Ein Keller in der Schmiedestraße in Hamelwörden wird auf Wasser überprüft.
- 9.30 Uhr: Im Buxtehuder Hoseausweg ist Wasser in einem Keller. Pumpen sind ausgefallen.
- 9.34 Uhr: In der Alten Schmiedestraße in Mulsum ist ein Keller überflutet.
- 9.44 Uhr: Die Kreisstraße 49 bei Ruschwedel steht in Richtung Apensen zum Teil unter Wasser.
- 9.47 Uhr: Die Kanäle in Estorf an der Straße Wietstruk sind verstopft und das Wasser droht, in die anliegenden Häuser zu laufen
- 9.49 Uhr: An der Landstraße in Ahrenswohlde dringt Wasser in einen Keller ein.
- 10.28 Uhr: Bei einem Gasthof in Schwingerbaum droht Oberflächenwasser ins Gebäude zu laufen.
- 10.58 Uhr: An der Straße Am Gleise in Neukloster droht Wasser in ein Haus zu laufen.
- 11.12 Uhr: In Oldendorf läuft Wasser aus den Sunder Seen über und bedroht mehrere Häuser.
- 12.24 Uhr: In der Schölischer Straße in Stade läuft ein Keller voll Wasser.
- 13.32 Uhr: Im Mühlenfeld in Fredenbeck steht Wasser im Keller.
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