Retter eilten mit Blaulicht nach Harsefeld

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jd. Harsefeld. Chlorgas-Austritt im Harsefelder Freibad, eine Chemiewolke, die nach einer Verpuffung in der Eissporthalle freigesetzt wird, und ein Großbrand auf einem Bauernhof. Menschen werden vermisst. Es gibt zahlreiche Verletzte. Dieses Katastrophenszenario bot sich den Rettern am Samstag in Harsefeld. Fast 300 Feuerwehrleute sowie Helfer von DRK, THW und Johanniter-Unfallhilfe waren den ganzen Vormittag im Einsatz, um das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen zu trainieren.

Laute Martinshörner hallten am Samstagmorgen durch den Geestflecken, Blaulicht flackerte. Dutzende von Feuerwehrfahrzeugen, einige Rettungswagen sowie Lkw des THW donnerten durch den Ort. Die Rettungskräfte eilten in Richtung Eissporthalle und Schwimmbad.

Dort galt es, den Austritt gefährlicher Chemikalien wie Chlor und Ammoniak zu bekämpfen. Damit alles möglichst realistisch wirkt, wurde das Innere der Eishalle so stark in harmlosen Disconebel gehüllt, dass die Sicht gerade mal fünf Meter betrug. DRK-Mitarbeiter hatten den Opfer-Darstellern mittels Kunstblut und Theaterschminke täuschend echt aussehende Verletzungen verpasst.

Bei dieser Übung waren vor allem die Spezialkräfte der Feuerwehr-Umweltgruppen aus Stade und Neukloster sowie die Dekontaminations-Experten des THW gefordert. Sie begaben sich in luftdichten und säurefesten Chemie-Schutzanzügen auf die Suche nach den vermeintlich Verletzten und bauten Freiluft-Duschen auf, in denen mögliche Schadstoffe abgespült werden sollten. Die DRK-Leute errichteten auf einer Wiese eine Sammelstation, wo die "Opfer" bis zum Abtransport durch die Krankenwagen versorgt wurden.

Aber auch die "normalen" Feuerwehrleute kamen zum Zuge: Sie wurden nach Hollenbeck gerufen. Dort gab es auf einer Hofstelle gleich drei Aufgaben zu bewältigen. "Wir simulieren hier den Brand einer Photovoltaikanlage auf einem Hausdach, einen schweren Unfall, an dem ein Trecker und ein Pkw beteiligt sind, sowie die Rettung eines Menschen, der zwischen Kartoffelkisten eingeklemmt ist", berichtet Henning Stegmann von der Harsefelder Feuerwehr. Das Mitglied der Ortswehr-Führung hatte das Szenario auf dem Hof entworfen und dabei die Retter mit allerlei Herausforderungen konfrontiert.

Vor Ort war auch Kreisbandmeister Peter Winter. "Bei dieser Übung testen wir die Koordination zwischen Ortswehren und Umwelteinheiten.", erklärte der oberste Feuerwehrmann des Landkreises. Gerade bei Chemieunfällen sei es wichtig, dass diese Schnittstellen nahtlos ineinandergreifen. In Hinblick auf den Brom-Austritt, der sich am Vortag im Harsefelder Gymnasium ereignet hatte, meinte Winter: "Das gab es wohl noch nie, dass ein realer Einsatz quasi als Generalprobe für eine Übung diente."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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