Wieder die Kreuzung bei Klethen: Nach nur vier Tagen der zweite schwere Unfall

Der Opel landete im Seitenraum | Foto: jd
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jd. Ahlerstedt-Klethen. Wird das die neue Horror-Kreuzung? Für die Retter war es ein Déjà-vu: Sie mussten nach nur vier Tagen zu haargenau derselben Unfallstelle an der Kreisstraße 54 bei Ahlerstedt eilen: Am Himmelfahrts-Abend stießen gegen 18 Uhr auf der Kreuzung von K54 und K55 in Höhe des Industriegebietes Ahlerstedt-Klethen zwei Pkw zusammen. Es gab zwei Schwerverletzte, eine weitere Unfallbeteiligte wurde leicht verletzt. Erst am Sonntag starb dort eine Frau (55), als ihr Wagen mit einem Motorrad kollidierte. In Sichtweite der Unfallstelle liegt die berüchtigte und mittlerweile durch einen Kreisel entschärfte "Klethener Todeskreuzung", wo in den vergangenen Jahren mehrere Menschen starben. Nun stellt sich die Frage, ob sich einige hundert Meter weiter ein neuer Unfallschwerpunkt entwickelt.
Nach Angaben der Polizei lässt sich der Unfallhergang am Donnerstagabend aufgrund von Zeugenaussagen wie folgt rekonstruieren: Ein 88-Jähriger aus Kakerbeck war mit seinem Mitsubishi Colt auf der K55 unterwegs und wollte offenbar die Kreuzung queren. Dabei übersah er den vorfahrtberechtigten Opel Astra einer 35-jährigen Frau aus Ahlerstedt, die die K54 in Richtung  Ahrenswohlde befuhr.
Der Opel prallte gegen die Fahrertür des Mitsubishi. Bei Autos wurden in den Seitenraum geschleudert. Der Mitsubishi-Fahrer erlitt schwerste Verletzungen. Er wurde mit "Christoph 29", dem Rettungshubschrauber der Bundespolizei, in eine Hamburger Spezialklinik geflogen. Seine 84-jährige Frau, die als Beifahrerin im Mitsubishi saß, wurde schwer verletzt, während die Opel-Fahrerin leichte Verletzungen erlitt. Die Frauen wurden mit Rettungswagen in die Elbe Kliniken transportiert.
Im Einsatz waren neben dem Notarzt und den Besatzungen von drei Rettungswagen rund 40 Feuerwehrleute aus vier Ortswehren. Die Retter befreiten die Verunglückten aus ihren Fahrzeugen, sicherten die Unfallstelle und leiteten den Verkehr um. 
Etliche Feuerwehrmänner waren bereits bei dem Unfall am Sonntag vor Ort. Sie zeigten sich deutlich betroffen, dass sich an dieser Stelle binnen kürzester Zeit der zweite schwere Crash ereignet hat. "Die Stelle ist genauso gefährlich wie früher die Todeskreuzung" meinte einer der Retter. Auf der Vorfahrtsstraße, der K54, sei Tempo 100 erlaubt, während auf der K55 statt eines Stopp-Schildes nur das Verkehrsschild "Vorfahrt gewähren"  aufgestellt sei. 
"Viele Autofahrer verkennen hier die gefährliche Situation", berichtet ein weiterer Feuerwehrmann. Er habe schon öfter beobachtet, dass Autofahrer, die sich von der Nebenstraße her der Kreuzung nähern, kaum abbremsen: "Viele rauschen dort mit rund 70 bis 80 Stundenkilometern rüber." Wahrscheinlich verleite die vermeintlich weite Sicht zu dieser gefährlichen Fahrweise. Besser werde es hoffentlich, wenn in den kommenden Monaten der Mais wachse und die Sicht auf die K54 nehme: "Dann sind die Autofahrer gezwungen, an der Kreuzung zu halten." 
Nach WOCHENBLATT-Informationen wurde die Kreuzung in der vergangenen Woche bei einer Verkehrsbegehung von Polizei und Landkreis-Behörden in Augenschein genommen. Mehr dazu in einer der kommenden WOCHENBLATT-Ausgaben.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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