Von Tank bis Ringleitung
Diese Maßnahmen sollen beim Wasserproblem in Harsefeld helfen
jab. Harsefeld. Auch wenn derzeit das Wasser für Harsefelds Gärten in erster Linie noch von oben kommt und die Temperaturen eher kühl sind, der Sommer rückt unaufhaltsam näher. Und bei den Bürgern in Harsefeld wächst die Befürchtung, dass der Wasserdruck auf den Leitungen wie in den vergangenen Jahren wieder weniger wird. Fred Carl, Geschäftsführer des Trinkwasserverbands (TWV) Stader Land, hatte im vergangenen Sommer während einer Informationsveranstaltung Besserung bei der Wasserversorgung versprochen. Verschiedene Maßnahmen sollten umgesetzt werden. Das WOCHENBLATT hakte beim TWV nach, wie weit diese vorangeschritten oder sogar schon umgesetzt wurden.
Ringleitung beseitigt Engpass
Ende 2020 hat der TWV begonnen, die Ringleitung entlang der Ortsentlastungsstraße bis zum Neubaugebiet am Redder fortzuführen. Die Wasserleitung reichte zuvor von der Buxtehuder Straße bis zum Wohngebiet an der Straße "Auf dem Klingenberg". Bis zur Feuerwehr wurde die Leitung ausgebaut. Dann hieß es wieder warten. Die EVB musste die Genehmigung ausstellen, dass die Leitung unter den Schienen entlanggeführt werden darf. Nach erfolgreichem Bescheid konnte die Ringleitung bis zum Industriegebiet Martenskamp und von dort bis zum neuen Kreisverkehr in der Griemshorster Straße geführt und dort geschlossen werden. Nun wird das Neubaugebiet nicht nur über die Griemshorster Straße, sondern auch über die Ringleitung versorgt. Der Engpass wurde somit beseitigt.
Warten auf den Trinkwasserbehälter
Ebenfalls vergangenes Jahr sollte ein Trinkwasserbehälter auf dem Gelände der Kläranlage eingelassen werden, der zu Spitzenzeiten die Wasserentnahme abfedern soll. Dieser Tank sollte eine Kapazität von bis zu 1.500 Kubikmetern besitzen. Die Maßnahme allerdings verzögerte sich, ist aber inzwischen in Arbeit. "Ein Ingenieurbüro hat bereits den Auftrag erhalten. Nun steht auch der Flächenerwerb durch den TWV vom Flecken an", sagt Carl. Der Behälter sowie die Arbeiten selbst müssten anschließend ausgeschrieben werden. Wann es aber genau losgehen soll, sei schwierig zu sagen. "Wir könnten sofort beginnen", bestätigt der TWV-Geschäftsführer.
In diesem Zusammenhang steht die Zuleitung für den Wassertank. Auch diese sei in Arbeit. Zunächst mussten mit der Naturschutzbehörde Gespräche geführt werden. Die Gutachten lägen aber bereits vor und seien beim Landkreis eingereicht worden. Hier wartet der Trinkwasserverband auf die Genehmigung.
Wasserwerk soll erweitert werden
Eine langwierige Maßnahme ist die Erweiterung des Wasserwerks in Dollern. Die Planungen laufen auch hier, ein Konzept werde erarbeitet, sagt Carl. Die Ergebnisse der Grundwasseranalysen stünden aus. Der nächste Schritt sei dann die europaweite Ausschreibung der Ingenieurleistungen. Danach geht es in die Feinplanung. Das alles dauere ungefähr vier bis fünf Jahre. Vor 2025 rechnet Carl nicht mit einer Fertigstellung.
Von Harsefeld in Richtung Ahrensmoor werden nach und nach die Leitungen ausgetauscht. Wann das in den jeweiligen Orten stattfindet, hänge insbesondere mit den dortigen Straßenbaumaßnahmen zusammen. Denn danach richten sich auch die Maßnahmen des TWV, erklärt der Geschäftsführer.
Spürbare Verbesserung, aber keine Garantie
Derzeit gebe es keine ihm bekannten Probleme mit dem Wasserdruck in Harsefeld, sagt Carl. Das zeige, dass vor allem die Witterung die Ursache für den Ärger ist. Dennoch sollen die genannten Maßnahmen zu einer spürbaren Verbesserung führen. Aber: "Wir können nie ausschließen, dass es bei Spitzenabgaben wieder zu Problemen kommen kann."
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.