Er legt sich gerne Steine in den Weg
jd. Harsefeld. Flecken Harsefeld ehrt jungen Straßenbauer für Sieg bei Deutschen Meisterschaften. Für Janek Döring (19) aus Ruschwedel (Flecken Harsefeld) sind große Empfänge mittlerweile Routine: Der Straßenbauer-Geselle wurde Anfang November in seiner Zunft Sieger bei den Deutschen Meisterschaften der Bauberufe (das WOCHENBLATT berichtete). Zuvor hatte er die Gesellenprüfung in Theorie und Praxis jeweils mit der Traumnote "sehr gut" absolviert. Dafür heimste der Junghandwerker jede Menge Lorbeeren - vor allem in Form von Urkunden - ein. Nun wurde daheim in Harsefeld auf Janeks Erfolge angestoßen: Bürgermeister Michael Ospalski lud den Deutschen Meister und dessen Eltern auf ein Gläschen Sekt ins Rathaus ein.
"Du bist ein Vorbild für deine Altersgenossen", lobte Ospalski die Zielstrebigkeit, die Janek bei seiner Ausbildung im Buxtehuder Bauunternehmen Rischkau an den Tag legte. Solch ein Engagement sei bei jungen Leuten heutzutage leider eher selten. Besonders beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister vom Tempo, mit dem Janek seine beruflichen Pläne umsetzt: Der frischgebackene Geselle drückt derzeit wieder die Schulbank und bereitet sich auf die Meisterprüfung im Sommer 2014 vor. Danach will er in das elterliche Baugeschäft einsteigen.
Doch nicht nur beruflich hat Janek sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Er will bei den Weltmeisterschaften der Straßenbauer, die 2015 in der brasilianischen Stadt São Paulo ausgetragen werden, die Goldmedaille holen. Janek zählt zu den wenigen Menschen, für die der Ausdruck "Steine in den Weg gelegt bekommen" eine positive Bedeutung hat. Schließlich geht es bei den Wettkämpfen darum, eine Fläche nach vorgegebenen Mustern mit Steinen zu pflastern. Das Ticket nach Brasilien kann Janek im kommenden Jahr in Frankreich lösen: In Lille wird um den Titel des Europameisters gekämpft.
Ospalski will Janek für die Wettbewerbe fest die Daumen drücken: "Ein Weltmeister aus Harsefeld wäre schon etwas Tolles."
Das Angebot des Bürgermeisters an den jungen Straßenbauer, den Klosterpark mit dem ein oder anderen Motiv aus Steinen zu verschönern, kommentierte Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann mit einem Augenzwinkern: "Ich mache mir nur Sorgen um den Stundenlohn, wenn wir einen angehenden Weltmeister beschäftigen."
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