Den Schnulli abgewöhnen
In Ahlerstedt wächst ein "Schnullerbaum"

 Mathilda (li.) und Joschua haben sich von ihren Schnullern verabschiedet | Foto: Maren Klug
  • Mathilda (li.) und Joschua haben sich von ihren Schnullern verabschiedet
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(jd). Dieses Problem kennen sicher viele Eltern: Der liebe Nachwuchs will sich partout nicht von seinem liebsten Stück trennen: dem Schnuller. Solch ein "Beruhigungssauger" - so die fachlich korrekte Bezeichnung - kann gestressten Müttern oder Vätern gerade nachts willkommene Phasen der Entspannung verschaffen. Doch spätestens, wenn das Kind aufs Kita-Alter zusteuert, sollte der "Schnulli" allmählich abgelegt werden. Das ist nicht selten mit viel Ärger und noch mehr Geschrei verbunden. Hilfreich bei der Schnuller-Entwöhnung könnte eine Idee aus Ahlerstedt sein: Dort wurde jetzt ein Schnullerbaum gepflanzt.

Ein Strauch oder ein Bäumchen, an dem etwas Buntes hängt: Da dürfte wohl jeder an Osterdekoration in Form von farbenfrohen Ostereiern denken. Was sich da zwischen den Zweigen einer Hainbuche im Ahlerstedter Mehrgenerationenpark im Wind wiegt, hat aber nichts mit österlicher Deko zu tun. Dort sind Schnuller aufgehängt. Im Geestdorf steht der wohl erste und bisher einzige Schnullerbaum des Landkreises.

Tausche Nuckel gegen Rucksack

Gepflanzt wurde die vom Dorferneuerungsverein gestiftete Säulenhainbuche von den Aktiven, die sich bei den Projekten der sozialen Dorferneuerung engagieren. Die Ehrenamtlichen stellen immer wieder tolle Aktionen auf die Beine, die auch sinnvoll sind - auch wenn es nur um kleine Dinge geht wie das Entwöhnen vom Schnuller.

Es bleibt nun zu hoffen, dass dank des Bäumchens so mancher junger Familie künftig nächtliche Dramen erspart bleiben. Wichtig ist hier sicher auch der psychologische Effekt: Dem Kind wird der Schnuller nicht einfach weggenommen. Es darf den liebgewonnenen Begleiter in schweren Stunden stattdessen aus freien Stücken - sicher nach etwas gutem Zureden der Eltern - an einem ganz besonderen Ort draußen in der Natur aufhängen. Praktischerweise steht der Schnullerbaum in direkter Nähe zu einem Spielplatz. So haben die Kinder die Möglichkeit, ab und an nachzuschauen, wie es dem abgelegten Schnuller ergeht. 

Eltern wird empfohlen, die Verwendung des Schnullers möglichst frühzeitig zu reduzieren. Er sollte nach dem ersten Lebensjahr am besten nur noch zum Einsatz kommen, wenn es ums Einschlafen geht oder das Kind in einer schwierigen Situation beruhigt werden muss. Durch zu häufiges Schnullern kann die Sprachentwicklung verzögert werden. Daher sollte allerspätestens im Alter von drei Jahren der Schnuller endgültig abgewöhnt werden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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