Jugend pflegt in Bargstedt alte Bräuche
jd. Bargstedt. Auf den Kornfeldern stehen nur noch Stoppel, die Silos sind voll mit Getreide und in den Scheunen stapeln sich die Strohballen. Der Herbst ist da - und mit ihm die Zeit der Erntefeste. In vielen Dörfern wird dieses ländliche Brauchtum noch gepflegt - und es sind nicht nur die Bauern, die mit diesem Fest ihre Freude über eine gute und vor allem reiche Ernte zum Ausdruck bringen.
Die ganze Dorfgemeinschaft feiert mit und alle sind auf den Beinen, wenn ein bunter Reigen geschmückter Wagen durch die Straßen zieht oder im Festzelt zum Tanz unter der Ährenkrone gebeten wird. Erntefeste sind vielerorts fest in der dörflichen Tradition verankert - so wie in Bargstedt, wo die örtliche Landjugendgruppe dieses Fest seit nunmehr 60 Jahren ausrichtet. Die Bargstedter läuten am kommenden Wochenende die Erntefest-Saison auf der Stader Geest zwischen Harsefeld und Himmelpforten ein.
Ein spezieller Bargstedter Brauch ist es, in jährlichem Wechsel ein „großes“ und ein „kleines“ Erntefest zu feiern. In diesem Jahr ist wieder die große Variante an der Reihe: Das bedeutet, dass zusätzlich zum bunten Programm im Festzelt ein großer Umzug durch das Dorf ausgerichtet wird. Ein farbenfroher Korso liebevoll und oft mit originellen Motiven dekoriererter Festwagen wird sich am Sonntagnachmittag durch die Straßen Bargstedts schlängeln. Die Veranstalter erwarten wie in den Vorjahren wieder unzählige Besucher, die die Route quer durch das Dorf säumen und den Teilnehmern auf den Wagen zuwinken.
Ein reger Zuspruch bei den einzelnen Veranstaltungen und vor allem ganz, ganz viele Gäste von nah und fern beim Ernteumzug - das wäre der schönste Lohn für das Landjugend-Team, das seit Wochen mit Feuereifer dabei ist, dieses besondere Ereignis, das unbestritten eines der Höhepunkte im Dorfleben ist, auf die Beine zu stellen. In den Zeiten von „Null Bock“ und angesichts einer unter den Jugendlichen weit verbreiteten Passiv-Haltung ist es schon bemerkenswert, dass sich junge Menschen für eine Sache engagieren und sich bemühen, alte Tradition immer wieder neu mit Leben zu erfüllen.
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