Holperpiste durchs Moor: Was wird aus dem Ahrensmoorer Schuldamm?
![Der Schuldamm ist in einem äußerst schlechten Zustand Foto: jd/Archiv](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2018/11/07/5/326705_L.jpg?1560215714)
- Der Schuldamm ist in einem äußerst schlechten Zustand Foto: jd/Archiv
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jd. Ahrensmoor. Ein Jahr wurde geprüft und gerechnet: Jetzt steht der Schuldamm in Ahrensmoor wieder auf der Tagesordnung des Bau- und Wegeausschusses der Samtgemeinde. Auf der Sitzung am Donnerstag, 15. November, um 19 Uhr im Harsefelder Rathaus befassen sich die Politiker erneut mit dem sogenannten Gemeindeverbindungsweg. Es geht letztlich um die Frage: Lohnt sich die Sanierung der holperigen, etwa ein Kilometer langen Asphaltpiste quer durchs Moor oder steht der finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen?
Bei der Beratung im Dezember 2017 stand ein Betrag von mehr als 80.000 Euro für die Erneuerung der Fahrbahndecke und die Ausbesserung der schlimmsten Löcher im Raum. Von früheren Sanierungsarbeiten weiß man, dass diese Maßnahmen nicht besonders nachhaltig sind. Das Moor arbeitet und gibt gerade bei lang anhaltender Trockenheit immer wieder nach. Bereits nach kurzer Zeit treten wieder tiefe Risse auf und es bilden sich Kuhlen.
Alternativ käme in Betracht, die schmale Straße, die Ahrensmoor-Ost mit dem Westteil des Dorfes verbindet, von Grund auf instand zu setzen. Dazu müsste der gesamte Straßenbelag mitsamt Untergrund abgetragen werden, um an das Moor heranzukommen. Um eine tragfähige Grundlage zu schaffen, wäre es erforderlich, das Moor mehrere Meter tief auszukoffern und mit Sand und Schotter zu befüllen. Kosten würde das wahrscheinlich mehrere Hunderttausend Euro.
Günstiger wäre wohl eine dritte Variante, die bereits in Kehdingen zur Anwendung kam. Durch das Verlegen von sogenanntem Geo-Gitter könnte der Straßenuntergrund stabilisiert werden, ohne dass herunter bis zum Moor gebaggert werden muss. Aber auch diese Lösung wäre mit erheblichen Kosten verbunden und bietet wohl keine Garantie, dass das Moor stellenweise nicht doch wieder absackt.
Die Verwaltung war vom Ausschuss beauftragt worden, durch Fachleute die Beschaffenheit des Untergrundes prüfen zu lassen, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen, welche Methode bei der Sanierung angewendet wird. Über das Ergebnis wird der Ausschuss jetzt beraten
.
Dass der Schuldamm auf jeden Fall saniert wird, fordert die Freie Wählergemeinschaft: "Die Straße ist eine wichtige Verbindung zwischen den beiden größten Ortsteilen in Ahrensmoor", sagt Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt. Als Beispiel führt der FWG-Politiker die Feuerwehr an: "Das Gerätehaus steht in Ahrensmoor-West. Viele Feuerwehrleute wohnen auf der Ostseite. Auch sie müssen im Alarmfall möglichst schnell zum Einsatzfahrzeug kommen. Doch der kürzeste Weg über den Schuldamm ist wegen seines schlimmen Zustands derzeit brandgefährlich."
Von der Möglichkeit, den Schuldamm aus Kostengründen gänzlich für den Autoverkehr zu sperren, hält Arndt daher nicht viel - auch wenn Autofahrer lediglich einen Umweg von rund zwei Kilometern in Kauf nehmen müssten.
Diese Lösung wurde im Vorfeld aus den Reihen der Landwirtschaft angedacht. Die Asphaltdecke könnte dann im Bereich des Moores abgetragen und durch eine Tragschicht aus Schotter ersetzt werden. Bei dieser kostengünstigen Variante könnte die Strecke noch immer problemlos mit Treckern, aber auch mit Rädern befahren werden.
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
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