Land- und Baumaschinenmechatroniker
Feierliche Freisprechung in Ahlerstedt

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Strahlende Gesichter, feierliche Reden und stolze Absolventinnen und Absolventen: Im Schützenhof Ahlerstedt wurden 68 junge Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und -mechatroniker offiziell in den Gesellenstand erhoben. Nach dreieinhalb Jahren intensiver Ausbildung nahmen sie aus den Händen der Land- und Baumaschineninnung Stade für den Elbe-Weser-Raum ihre Gesellenbriefe entgegen – ein bedeutender Meilenstein in ihrer beruflichen Laufbahn​.

„Ihr seid das Schweizer Taschenmesser des Handwerks“
Obermeister Peter Brockmann eröffnete die Veranstaltung mit einer inspirierenden Rede. Er betonte die Vielseitigkeit des Berufs und die Herausforderungen, die die Absolventinnen und Absolventen in ihrer Ausbildung gemeistert haben:

"Ihr habt euch mit dem Beruf der Land- und Baumaschinenmechatroniker für eine der abwechslungsreichsten Handwerksdisziplinen entschieden. In den vergangenen 42 Monaten habt ihr eine Ausbildung durchlaufen, die euch universell einsetzbar macht – ihr seid das Schweizer Taschenmesser des Handwerks!"​

Brockmann dankte auch den vielen ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern sowie den Ausbildern, Eltern und Freunden, die die jungen Fachkräfte auf ihrem Weg unterstützt haben. Besonders hob er die Bedeutung des Ehrenamts hervor und ermutigte die frischgebackenen Gesellen, sich künftig selbst in der Innung zu engagieren​.

Festredner Matthias Steffen: „Ihr gehört zur großen Familie des Handwerks“
Ein besonderer Höhepunkt war die Festrede von Matthias Steffen, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Er hob die exzellenten Zukunftsaussichten im Handwerk hervor:

"Ihr habt den Prüfungsstress überstanden und bewiesen, dass ihr das notwendige Wissen beherrscht. Damit seid ihr heute offiziell Teil der großen Handwerksfamilie – einer Gemeinschaft mit über einer Million Betrieben und 5,5 Millionen Mitarbeitenden in Deutschland."

Steffen betonte die Krisensicherheit des Berufs: „In eurem Gewerk gibt es praktisch keine Arbeitslosigkeit. Ihr werdet überall gebraucht – von kleinen Betrieben bis hin zur Bundeswehr, die am liebsten ganze Jahrgänge von euch übernehmen würde.“ Zudem unterstrich er die zunehmende Digitalisierung im Handwerk und ermutigte die Absolventen, sich stetig weiterzubilden​.

Herausfordernde Prüfungen erfolgreich gemeistert
Lehrlingswart Andreas Pape schilderte eindrucksvoll, welche hohen Anforderungen die Abschlussprüfungen an die Prüflinge stellten. Neben theoretischen Kenntnissen mussten sie in der praktischen Prüfung eine elektrohydraulische Anlage montieren und in Betrieb nehmen. Besonders anspruchsvoll war die Fehlersuche sowie das Einstellen einer Einspritzpumpe an einem Dieselmotor. „Die größte Herausforderung war der Zeitdruck. Man musste hoch konzentriert arbeiten und auf jedes Detail achten", berichtete Pape​.

Bestleistungen geehrt – 13 Absolventen mit Note „2“ oder besser
Besondere Leistungen wurden bei der Freisprechung gewürdigt. Die besten Abschlüsse mit einer Durchschnittsnote von „2“ oder besser erzielten insgesamt 13 Absolventen. Als Jahrgangsbester wurde Nils Indorf aus Zeven mit einer herausragenden Durchschnittsnote von 1,0 geehrt. Weitere Spitzenplätze belegten Johannes Jark aus Cadenberge (1,3) und Hendrik Zastro aus Stade (1,6)​.

Frauen im Handwerk: Drei Absolventinnen setzen Zeichen
Besonders erfreulich war in diesem Jahr die steigende Zahl weiblicher Absolventinnen. Friederike Mangels, Laettia Sophie Schultheis und Marielle Klintworth absolvierten erfolgreich ihre Ausbildung als Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und setzen damit ein Zeichen für mehr Vielfalt in der Branche.

Zukunftspläne und Herausforderungen
Für viele Absolventinnen und Absolventen geht es nun nahtlos weiter: Einige bleiben in ihren Ausbildungsbetrieben, andere planen Weiterbildungen oder sogar den Meistertitel. Prüfungsausschussvorsitzender Jörn Grothmann gab ihnen noch eine motivierende Botschaft mit auf den Weg:
"Ihr habt euer Fundament gelegt – jetzt geht’s erst richtig los! Die Entwicklung in der Landtechnik steht nicht still. Bleibt neugierig, bildet euch weiter und nutzt eure Chancen!"​

Ein gelungener Abschluss für einen neuen Lebensabschnitt
Die Veranstaltung endete mit einem symbolischen Akt: Altgeselle Wilfried Buck erhob die jungen Fachkräfte offiziell in den Gesellenstand. Der Abend klang in geselliger Atmosphäre aus – mit stolzen Absolventinnen und Absolventen, glücklichen Eltern und Ausbildern sowie vielen guten Gesprächen über die Zukunft im Handwerk​.