Schwache Auftritte: Das WOCHENBLATT schaute sich die Homepages der Harsefelder Parteien an
jd. Harsefeld. Die Versorgung mit Wissen hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten revolutioniert: Dank Internet sind Neuigkeiten sofort verfügbar. Das gelingt aber nicht immer: Nicht selten sind Homepages hoffnungslos veraltet. Bei einem kleinen Verein mag man da noch Nachsicht üben, doch peinlich wird es bei den Internet-Auftritten der örtlichen Parteien. Das WOCHENBLATT hat die Internet-Seiten der vier großen Ratsfraktionen in Harsefeld unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist durchwachsen.
In einem halben Jahr sind Kommunalwahlen. Da gibt es sicher so manchen potenziellen Wähler, der sich im Vorfeld über das Angebot der Parteien informieren und vielleicht mit einem Mandatsträger in Kontakt treten möchte. Als Infoquelle dürften sich die Homepages der örtlichen Parteien-Organe anbieten - denkt man. Doch davon sind einige mit Vorsicht zu genießen.
Allen voran die SPD-Seite: Dort finden sich unter dem Reiter "Fraktionen" Namen von Ratsmitgliedern, die ihr Mandat schon vor Jahren niedergelegt haben. Ein Beispiel ist Kerstin Pietsch: An die Stelle der einstigen SPD-Hoffnungsträgerin trat bereits im Juli 2013 ein anderer. Zudem ist die SPD-Seite von Trostlosigkeit gekennzeichnet: So herrscht beim Punkt "aktuelle Termine" gähnende Leere und als "neueste" Publikation des Ortsvereins kann man den Partei-"Boten" vom April herunterladen - allerdings nicht aus diesem Jahr, sondern aus 2007!
Wenig mehr hat die Homepage der freien Wählergemeinschaft (FWG ) zu bieten. Außer einem kurzen Grußwort des Ortsvorsitzenden findet sich nichts Substantielles. Wer auf "Aktuelles" bzw. "Unser Programm 2016" klickt, wird mit den Hinweis vertröstet, die Seite befinde sich im Aufbau. Einziger Lichtblick: Die Rats-Politiker werden mit Funktion und Kontaktdaten vorgestellt. Leider fehlen bei einigen die Fotos.
Wesentlich aufgeräumter präsentiert sich die CDU-Seite: Dort bekommt man bei jedem Klick die dazugehörige Info geliefert. Kein Link geht ins Nirwana. Dennoch gibt es auch hier einiges zu bemängeln: So ist der Veranstaltungskalender ebenfalls leer und bei den Ratsmitgliedern finden sich zwar hübsche Fotos, aber keine Kontaktdaten. Wesentlich flotter sind da die Grünen im Netz unterwegs: Der Terminkalender ist gut gefüllt mit Veranstaltungen zu kommunalpolitischen Themen. Besonders viel Material gibt es zum derzeitigen grünen Lieblingsthema vor Ort: Harsefeld als fahrradfreundliche Kommune. Schwachpunkt: Der Kontakt zu einzelnen Politikern ist nicht möglich.
• Fazit: Die Homepages der Harsefelder Parteien reichen von grottenschlecht (SPD) über trist (FWG) und verbesserungsbedürftig (CDU) bis hin zu recht aktzeptabel (Grüne). Zur Kommunalwahl sollten sämtliche Internet-Auftritt gründlich auf Vordermann gebracht werden.
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