Nach dem 25. Meistertitel
Was ist das Geheimnis der Faustballer des MTV Wangersen?

Freuen sich auf die Meisterschaft (v.li.): Joost Lühmann, Melvin Schmidt, Tom Löhden, Nick Poppe, Florian Behrens, Thilo Löhden und Pascal Lehmann Fotos: jab
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jab. Wangersen. Eine Erfolgsmeldung jagt beim MTV Wangersen die nächste: Der Faustball-Nachwuchs ist einsame Spitze, kürzlich gab es den 25. Deutschen Meistertitel - ein Rekord in der Geschichte des Vereins. Da stellt sich die Frage: Gibt es einfach keine Konkurrenz in dieser Sportart? Das WOCHENBLATT sprach mit Faustballwart und Trainer Bernd Schnackenberg darüber, was das Geheimnis des MTV ist, und fragte die Spieler, was sie an diesem Sport so lieben.

"Der MTV ist im Bereich Faustball gut aufgestellt", sagt Schnackenberg. Es gebe nur wenige Vereine, in denen in allen Jugendklassen mindestens eine Mannschaft vertreten ist. In Wangersen sind es bei den Juniorinnen sogar in jeder Altersklasse mindestens zwei Teams. Pro Mannschaft werden acht Spieler benötigt, fünf auf dem Feld, drei zum Auswechseln. Besonders großen Zulauf gebe es bei den Sechsjährigen. Die einfache Erklärung: "Das Kinderturnen geht nur bis sechs Jahre, danach suchen sich die Kinder etwas anderes. Viele landen beim Faustball." Denn der Erfolg zieht immer wieder neue Spieler an. "Das spricht sich rum, nicht nur im Dorf."

Alles für den Sieg: Tom Löhden spielt wie auch seine Teamkameraden mit vollem Körpereinsatz | Foto: jab
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Doch bis es beim MTV so gut lief, war es ein langer Weg. "Das liegt an einigen 'Positiv-Verrückten'", sagt Schnackenberg. Vor elf Jahren begann die Erfolgsgeschichte des MTV. Damals ging Schnackenberg in den Ruhestand und übernahm die Abteilungsleitung. Nun investierte er seine Zeit und Energie in den Verein - mit tollem Ergebnis: Aus anfangs sechs Mannschaften sind inzwischen 26 geworden, davon 20 Jugendteams sowie drei Frauen- und drei Männermannschaften. Einige Spieler spielen sogar in der Landesauswahl. Mehr als zehn Trainer, die selbst Erfahrung in Spiel und Taktik besitzen, üben mit den Faustballern zwei- bis dreimal in der Woche. Auch Trainer aus den eigenen Reihen werden ausgebildet, berichtet Schnackenberg, der früher selbst in der Bundesliga gespielt hat.

Den 25. Meistertitel in der Vereinsgeschichte des MTV Wangersen errungen

Im Sommer wird draußen auf dem Feld gespielt, im Winter in der Halle. In beiden Saisons finden entsprechend die Meisterschaften statt. Langweilig wird es daher nicht. - schon gar nicht für Schnackenberg. Er trainiert nicht nur die Jugend und ist samstags mit den Mannschaften auf Tour. Auch für die Bundesliga-Frauen ist er Trainer und ist sonntags mit ihnen unterwegs. Und da kommen viele Spiele zusammen: Die Jugendteams kämpfen zunächst um den Bezirksmeistertitel. Wer sich qualifiziert, tritt anschließend bei den Landesmeisterschaften an, gefolgt von der Norddeutschen Meisterschaft. Die besten zehn Mannschaften Deutschlands spielen dann bei der Deutschen Meisterschaft gegeneinander.

An Konkurrenz hapert es in keiner Altersklasse. Wie viele Mannschaften es genau sind, kann Schnackenberg nicht sagen. Er schätzt, dass im Jugendbereich insgesamt 150 bis 200 Teams in Deutschland dabei sind. Bei jeder Meisterschaft treten rund zehn Mannschaften an.

Den Ball immer im Fokus: Nick Poppe beim Aufschlag | Foto: jab
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Steckt also das Geheimnis des Erfolgs in der Jugendarbeit? Definitiv, ist sich Schnackenberg sicher. "Es muss einfach jemand machen, der echt Lust darauf hat." Auch die Eltern hat der Verein mit ins Boot geholt. Denn ohne ihre Hilfe geht es nicht. "Aber das klappt wunderbar."

An diesem Wochenende stehen die letzten beiden Meisterschaften des MTV-Nachwuchses in der Feld-Saison an: Die weibliche U18 spielt in Ahlhorn und die männliche U18 in Wangersen um den Deutschen Meistertitel. Das Erreichen der Endrunde sei mindestens das Ziel. Gewinnen sei natürlich am besten, so die U18-Spieler.

Das WOCHENBLATT fragte die Jungen, was für sie das Besondere an diesem Sport ist, den viele im Fußball-Land Deutschland kaum auf dem Schirm haben. "Der Zusammenhalt im Team." Zwar spielen einige auch Fußball, aber Faustball sei einfach besser. Für ihren Sport nehmen die Spieler auch weite Wege auf sich - nicht nur zu den Spielen oder Lehrgängen. Florian Behrens beispielsweise fährt rund 45 Minuten aus Mittelsdorf nach Wangersen zum Training. Was Faustball für sie auch zu einem besseren Sport macht: Der Kontakt zu den anderen Mannschaften sei freundschaftlicher und durch verschiedene Lehrgänge intensiver. Es sei eine große Faustball-Familie.

U12-Mädchen landen auf Platz vier

Die U12 um Trainerin Nele Müller (li.) steht für die vielen Nachwuchsfaustballer des MTV Wangersen: Mimi Tomforde, Anna Alpers, Lilli Kröger, Johanna Aldag (hinten v.l.), Sophia Jongma, Mia Kalmbach und Milena Bychowska (vorne v.l.) | Foto: MTV Wangersen
  • Die U12 um Trainerin Nele Müller (li.) steht für die vielen Nachwuchsfaustballer des MTV Wangersen: Mimi Tomforde, Anna Alpers, Lilli Kröger, Johanna Aldag (hinten v.l.), Sophia Jongma, Mia Kalmbach und Milena Bychowska (vorne v.l.)
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Das Überraschungsteam 2021 ist die U12 der Mädchen. Nach einem holprigen Start beim Punktspielauftakt steigerten sie sich von Spiel zu Spiel. Bei den Deutschen Meisterschaften in Bad Liebenzell erreichten sie nun den vierten Platz. Die Faustballerinnen des MTV Wangersen gewannen in der Vorrunde ohne Probleme die Spiele gegen Schneverdingen, Heftrich, Dresden und Glauchau jeweils mit 2:0. Mit dem Gruppensieg hatten sich die MTV-Mädchen direkt für das Halbfinale qualifiziert. Im Halbfinale hatte der MTV dann aber keine Chance gegen den späteren Deutschen Meister TV Brettorf. Beide Sätze endeten 3:11. Beim Spiel um Platz drei verlor der MTV die beiden Sätze jeweils 7:11 gegen den ESV Schwerin.

MTV Wangersen liegt deutschlandweit auf Platz eins
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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