Emotionales Jubiläum und eine Schulvision
Ein Jahr IGS Hollenstedt
Kürzlich wurde an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Hollenstedt ein besonderes Jubiläum gefeiert: Ein Jahr nach ihrer Gründung blickte die Schulgemeinschaft auf die ersten Schritte und Erfolge zurück. Zahlreiche Gäste aus Bildung, Politik und Elternschaft würdigten mit ihren Ansprachen die Bedeutung der IGS als zukunftsweisende Schule und feierten gemeinsam mit den Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Unterstützern und Förderern. Die festliche Stimmung wurde von Reden, künstlerischen Darbietungen und einer anschließenden Ausstellung geprägt, die das Schulleben und die Werte der IGS in Hollenstedt eindrucksvoll widerspiegelten.
Schulleiterin Jahns: Ein Jahr voller Mut, Zusammenhalt und Zukunftsvisionen
Schulleiterin Andrea Jahns eröffnete die Feier mit einer bewegenden Ansprache, in der sie die ersten Schritte der Schule mit den Entwicklungsschritten eines Kleinkindes verglich: „Nach einem Jahr wagt es, auf eigenen Füßen die Welt zu erkunden. Das ist auch unser Weg – mutig, getragen von einer starken Gemeinschaft und voller Neugier auf das, was kommen wird.“ Sie betonte, wie viel Energie und Hingabe die Gründung und das erste Jahr bei allen Beteiligten erfordert hatten und dankte allen Unterstützern, die den langen Atem bewiesen haben, der für die Errichtung der IGS in Hollenstedt nötig war.
Ein besonderer Dank richtete sich an die Elterninitiative „IGS für Hollenstedt“, die den Grundstein für die Schulgründung gelegt hatte. „Ohne die engagierten Eltern und ihre Leidenschaft für das Schulprojekt, das allen Kindern offensteht, wären wir heute nicht hier“, sagte Andrea Jahns und verwies auf die Entschlossenheit, die mit der Bürgerinitiative seit 2021 den Wandel gefordert und mitgestaltet hatte.
Besonders hob die Schulleiterin auch den Einsatz ihres Kollegiums hervor, das sich weit über das übliche Deputat ihrer Stunden hinaus mit Ideen, Zeit und Engagement für die Entwicklung der IGS einbrachte. „Meine Kolleginnen und Kollegen gehen oft über das hinaus, was im Rahmen ihres Stundenplans möglich ist“, erklärte Jahns, sichtlich gerührt.
Ein Festakt mit Musik, Theater und Tanz – ein Spiegelbild des Schullebens
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen zahlreiche künstlerische Beiträge der Schülerinnen und Schüler, die das vielfältige Angebot der IGS Hollenstedt eindrucksvoll zeigte.
Die Moderation durch die Feierstunde lag in den Händen der Schülersprecher Tessa Müller, Paul Quetschlich und Isabelle Schmenn, die mit Humor und Charme die Zuschauer durch den Nachmittag führten und Grußworte sowie musikalische und darstellende Programmpunkte gekonnt anmoderierten.
Die „Jungen Musiker“ der Klassen fünf und sechs zeigten im Laufe der Feierstunde ihr Können mit schwungvollen Musikstücken und Gesang. Für einen emotionalen Höhepunkt bei den Gästen sorgte der Europatanz des Profils „Kreative Europäer“ (Klasse 5) unter der Leitung von Franziska Klein, der damit die internationale Ausrichtung und die Verbundenheit der Schule zu Europa und demokratischen Werten unterstrich. Besonders großer Anklang fand die Aufführung der Theater-AG der 6. Klasse, die unter dem Titel „Der lange Weg zur IGS Hollenstedt“ den langen politischen Entscheidungsprozess zur Gründung der Schule humorvoll und mit kritischen Seitenhieben aufbereitete. Der humorvolle Blick auf die zahlreichen Hürden, die die Umwandlung der Oberschule in eine IGS begleitet hatten, wurde vom Publikum mit großem Applaus bedacht und erinnerte die Anwesenden daran, wie viel Beharrlichkeit die Umwandlung tatsächlich erforderte.
Schülersprecherin Tessa Müller: „Wir fühlen uns gehört und wichtig“
Die Grußworte für die Schülerschaft der IGS Hollenstedt sprach Schülersprecherin Tessa Müller. Sie verdeutlichte, welche Bedeutung die IGS für die Kinder und Jugendlichen hat. „Unsere Schule ist viel mehr als nur ein Lernort – sie ist ein Ort, an dem wir uns wohlfühlen und an dem wir unsere Ideen einbringen können“, betonte Tessa. Sie lobte die Möglichkeit, aktiv das Schulleben mitzugestalten und dankte den Lehrkräften für ihr Engagement und ihre Offenheit gegenüber den Anliegen der Schülerinnen und Schüler: „Es ist toll, dass wir gefragt werden, was wir denken. Wir merken, dass unsere Meinung zählt – das macht uns stolz und motiviert uns jeden Tag.“ Sie dankte auch den Eltern für ihre Unterstützung im Schulalltag, der sich durch Kuchenspenden, Engagement im Schulelternrat oder einfach durch Vertrauen in die junge IGS zeige.
Grußworte der Ehrengäste – Bestätigung für ein zukunftsweisendes Konzept
Dezernentin Gitta Brede vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) in Lüneburg gratulierte der Schulleiterin Andrea Jahns zu ihrem offiziellen Amtsantritt am 1. August 2024 und lobte die moderne, kindzentrierte Ausrichtung der Schule: „Die IGS Hollenstedt ist eine Schule, die an den Bedürfnissen und Stärken der Kinder ausgerichtet ist.“ Brede wünschte der Schulgemeinschaft alles Gute für die kommenden Jahre und ermutigte sie, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
Anschließend würdigte Tom Wedrins, Vertreter des Niedersächsischen Kultusministeriums, Leiter des Referats Gesamtschulen, das pädagogische Konzept der IGS Hollenstedt, das die Förderung der individuellen Stärken der Schülerinnen und Schüler betone und die Freiräume einer IGS voll ausgeschöpfe: „Die IGS Hollenstedt ist ein Vorbild dafür, wie eine Schule mit einem ganzheitlichen Konzept Kinder zu ihren besten Abschlüssen führen wird.“ Er lobte das Engagement des Kollegiums, das sich aktiv für eine moderne, integrative Bildung einsetzt und damit nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern der gesamten Region einen wertvollen Bildungssort bietet.
Ruth Alpers (Die Grünen) erinnerte sich in ihren Grußworten an die zahlreichen Aktionen der Bürgerinitiative und zeigte sich von dem Theaterstück der Schüler emotional tief berührt, das humorvoll den langen politischen Prozess der Schulgründung darstellte. „Euer Theaterstück hat uns vor Augen geführt, wie wichtig der Weg zur Mitgestaltung ist.“ Alpers betonte, dass politische Beteiligung und demokratisches Grundverständnis bereits im Schulalltag aktiv gelebt würden und wünschte der Schule weiterhin viel Freude und Erfolg.
Einblicke in das Schulleben und Austausch in den Ausstellungsräumen
Im Anschluss an den Festakt hatten die Gäste Gelegenheit, das Schulleben der IGS Hollenstedt in verschiedenen Ausstellungsräumen näher kennenzulernen. In einem zu einem Kinosaal umgestalteten Klassenraum präsentierten Schülerinnen und Schüler des Profils „Weltverbesserer“ aus dem sechsten Jahrgang eine selbst produzierte Videodokumentation, die die verschiedenen Profile der Schule und deren pädagogische Ziele anschaulich zeigte. Ein weiterer Raum stellte die Entwicklungsgeschichte der IGS Hollenstedt anhand einer Zeitleiste sowie einiger Foto-Collagen dar, die die Anfänge und Herausforderungen von den ersten Forderungen nach der Umwandlung der Schule in eine IGS sowie des ersten Schuljahres dokumentierten. Im dritten Raum konnte sich der Besucher über das pädagogische Konzept informieren, das auf individueller Förderung, Persönlichkeitsbildung und Gemeinschaft aufbaut. Auch diese Ausstellungsräume wurden von Schülerinnen und Schülern betreut, die den Gästen engagiert und voller Stolz über ihre Schule und deren Ziele berichteten.
Die Jubiläumsfeier schloss mit einem gemütlichen Beisammensein im Foyer, wo Schülerinnen und Schüler Fingerfood und Getränke anboten und ein Buffet für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Die herzliche Atmosphäre, das Miteinander und der Austausch zwischen allen Anwesenden machten die Feier zu einem emotionalen und inspirierenden Nachmittag. Alle Anwesende zeigten sich einig: Die IGS Hollenstedt hat sich in ihrem ersten Jahr nicht nur als Lernort, sondern als Gemeinschaft und Ort der Mitgestaltung bewährt – und die Umwandlung der Oberschule Hollenstedt in eine Integrierte Gesamtschule war die richtige Entscheidung für die Zukunft des Schulstandorts Hollenstedt.
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