Wie ein Orkan im Küsterhaus
Wiebke Diercks leitet seit zehn Jahren Bücherei Hollenstedt
Sie kam, sah - und fegte fortan wie ein Wirbelwind durch die Hollenstedter Bücherei. Seit zehn Jahren schon ist Bibliothekarin Wiebke Diercks Leiterin der Hollenstedter Bücherei im Küsterhaus, seitdem hat sich viel getan.
Kinder müssen Lesen!
Ihr größtes Anliegen: Kinder zum Lesen zu bewegen. Sie setzte bei der Samtgemeinde eine Satzungsänderung zum 1. Januar 2016 durch, seitdem gibt es kostenlose Büchereiausweise für alle unter 18 Jahren - vorher kosteten sie 15 Euro jährlich. Und sie gründete kurzerhand eine Zweigstelle in den Räumen der Glockenbergschule. Alle Erstklässler bekommen ihren eigenen Leseausweis und die Zweitklässler besuchen die Bücherei. Aber schon vor der Einschulung lernen die Kinder die Bücherei kennen, alle Vorschulkinder aus den Kita's besuchen die Bücherei für eine Rallye. Tolle Bilderbücher sind ansprechend ausgestellt, das fällt die Auswahl für die Kleinen oft nicht leicht. Und für sie gibt es außerdem auch die beliebten Toni-Figuren zum Ausleihen.
Medienbote sorgte in Pandemie für leere Bücherregale
Ebenfalls ein Renner ist der "Medienbote", den Wiebke Diercks einführte: Alte Menschen, die gern noch lesen, aber nicht mehr in die Bücherei kommen können, aber auch junge Leser, die vielleicht gerade mit einem Gipsbein ans Sofa gefesselt sind - all die bekommen trotzdem ihren Lesestoff. Der Medienbote bringt es bis zur Haustür. Ein besonderer Renner war der Medienbote während der Pandemie: Die Menschen hatten Zeit, die Menschen wollten Lesen und in der Bücherei Hollenstedt waren in der Zeit ganze Regale leer!
Dazu kommen noch die vielen vielen Kleinigkeiten, die Wiebke Diercks eingeführt oder initiiert hat, die den Lesern das Leben leichter machen und die Kundenbindung weiter stärken: Der Handlauf für die kleinen Kinder an der Treppe im Küsterhaus, die Wickelkommode für die ganz Kleinen, eine Bücherei-App, mit der das eigene Leserkonto verwaltet werden kann - problemlose Verlängerungen oder Vorbestellungen sind so möglich, aber Eltern können auch sehen, was ihre Sprößlinge überhaupt ausgeliehen haben (z.B. in der Schulbücherei der Glockenbergschule) und so darauf achten, dass alles vollständig und rechtzeitig zurück kommt. EC-Cash-Bezahlung ist möglich, es gab neue Möbel in der Bücherei und sie schaffte es, dass aus Bundesmitteln ein neuer Teppich angeschafft und verlegt werden konnte.
"Es ist mein Lieblingsarbeitsplatz!"
Wiebke Diercks "lebt" die Bücherei - sie selbst bezeichnet es mit einem Lachen im Gesicht als "artgerechte Haltung" ihrer Person. Das Lesen, die Bücher, die Bücherei, wenn sie etwas bewegen will, dann kämpft sie wie eine Löwin und zumeist bekommt sie, was sie will. Daher kommt der Aufwind der Hollenstedter Bücherei in den letzten zehn Jahren nicht von ungefähr.
"Es ist mein Lieblingsarbeitsplatz. Ich bleibe hier, solange ich noch die Treppe hinaufkomme!" so Wiebke Diercks. Und wer sei kennt: Selbst wenn ihr das schwerfallen sollte, findet sie eine Lösung.
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
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