"Dreiklangzelt" aus Dollern
Album-Release: Stuhlkippeln und Rotwein
Auf den ersten Blick fügt sich das hübsche Einfamilienhaus, in dem das Band-Interview stattfinden soll, fast unscheinbar in die Nachbarschaft in Dollern ein. Doch wer sich der Haustür nähert, wummert der Sound von Schlagzeug, Bass und E-Gitarre entgegen - und zwar aus dem Keller. Dort haben die Musiker von "Dreiklangzelt" ihren Proberaum und bereiten sich zurzeit intensiv auf ihr nächstes Konzert vor.
Für Arne-Julian Krause, Torben Gerschau, Christian Querin und Sven Schneider von "Dreiklangzelt" ist es längst überfällig, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. "Wegen der Pandemie hatten wir von einem Tag auf den anderen einfach komplett Sendepause", sagt Arne-Julian. "Das hat uns natürlich ordentlich ausgebremst in Sachen Auftritte und Live-Musik." Dabei hatte sich die Band erst 2018 richtig zusammengefunden und gerade die Bühnen in der Region erobert.
Trotzdem: Für die Albumproduktion war die Pandemie von Vorteil: "Wäre alles normal gelaufen, hätten wir vermutlich viel mehr Konzerte gespielt und die Zeit dazwischen hauptsächlich mit Proben verbracht", sagt Arne-Julian. "Jetzt haben wir das Album komplett in Eigenregie aufgenommen. Statt im Studio unter Zeitdruck zu arbeiten, konnten wir uns im Proberaum entspannt zusammenzusetzen und beim Einspielen zum erstem Mal richtig hören, was der andere da eigentlich spielt. So hatten wir die Zeit, jeden einzelnen Ton zu diskutieren und zu verbessern."
Die Songs auf dem Album - deutsche Texte und eine Mischung aus Pop und Rock - wurden schon geschrieben, als die Band noch aus drei Mitgliedern bestand. "Da haben wir die Lieder wirklich nur mit Gitarre und Gesang gespielt - Singersongwriter eben", sagt Sven. "Aber unsere Songs hatten das Potenzial, mit mehr Wumms gespielt zu werden. Torben brachte vor der Pandemie dann das Schlagzeug und rockigere Einflüsse mit." Der Schlagzeuger, der eigentlich aus der Heavy-Metal-Richtung kam, war sofort interessiert: "Als die drei mich fragten, ob ich dabei sein will, hat mich die Neugier nach dem Unbekannten gepackt. Hier muss ich mich zurücknehmen und kann nicht einfach auf die Drums ballern, wie beim Heavy Metal. Man hört viel mehr, was ich am Schlagzeug fabriziere."
In eine Genre-Schublade wollen sich die Mitte 30-Jährigen aber nicht stecken lassen. Sie machen die Musik, die ihnen Spaß macht. Was am Ende dabei herausgekommen ist, kann man nun auf CD und auf allen Streaming-Plattformen hören. Zur Spotify-Version des Albums gelangt man sogar per Weinflasche: Weil die Musiker einen befreundeten Winzer haben, haben sie kurzerhand ihren eigenen Wein gleich zum Album mit veröffentlicht und das Etikett mit einem Musik-QR-Code bedruckt.
Wer "Dreiklangzelt" live sehen will, muss nicht lange warten: Am Samstag, 29. Oktober, laden die Musiker aus Dollern zum "Dreiklangfestival" ein. Bei dem Mini-Festival im Studio 21 in Buxtehude, Rudolf-Diesel-Straße 21, werden außerdem "Rico" und "Spandau" aus Hamburg auftreten.
Redakteur:Svenja Adamski aus Buchholz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.