Gerüstkonstruktion als Fluchtweg ungeeignet
Sechs Klassenräume in Horneburger Grundschule gesperrt
In Horneburg werden die Osterferien genutzt, um in der Grundschule Renovierungsmaßnahmen durchzuführen. In der Mensa laufen Arbeiten, damit diese nach den Ferien wieder in Betrieb gehen kann. Außerdem werden sechs Räume so hergerichtet, dass sie rechtzeitig zum Schulbeginn als Klassenzimmer genutzt werden können. Sie dienen als Ersatz für sechs Klassenräume, die jetzt aus Sicherheitsgründen gesperrt wurden.
Neues Brandschutzkonzept wird erstellt
Die betreffenden Klassenräume hatten vor rund drei Jahren einen provisorischen Fluchtweg über ein Außengerüst mit Treppen erhalten. Das sollte in Abstimmung mit dem Bauordnungsamt des Landkreises Stade ausreichen, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen. Doch jetzt griff der Gemeinde-Unfallversicherungsverband ein und untersagte die weitere Nutzung der Räume. Die Gerüstkonstruktion ist offenbar nicht sicher genug. Die Samtgemeinde will nun ein neues Brandschutzkonzept für die gesperrten Räume ausarbeiten und dem Bauordnungsamt zu Genehmigung vorlegen. Sobald das Okay vorliegt, sollen die erforderlichen Anbauten für eine Fluchttreppe in Auftrag gegeben werden. Das Konzept wird vom Horneburger Bauamt in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro entwickelt. Auch die Brandmeldeanlage soll auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden.
Eltern kritisieren Zustände
Bereits vor Wochen hatten sich die Eltern über die Zustände in der Grundschule beklagt. Sie waren in Sorge um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Kinder. Diese müssten in dem 1959 errichten und später mehrfach erweiterten Schulgebäude unter "desolaten Bedingungen lernen", hieß es in einem Schreiben der Elternvertretung. U.a. wurde kritisiert, dass die Schüler im Ernstfall über Fensterbänke krabbeln müssen, um sich über das Treppengerüst in Sicherheit bringen zu können. Außerdem wurden die problematischen Raumkapazitäten thematisiert. Die Mensa sei schon jetzt viel zu klein. Wie soll es werden, wenn ab 2026 Ganztagsbetreuung zur Pflicht wird, fragen sich die Eltern. Sie fordern einen zügigen Neubau der Grundschule. Doch die Neubau-Pläne können nur umgesetzt werden, wenn das Land ausreichend Geld dazugibt. Im Moment sieht es nicht danach aus.
Keine Keimbelastung in der Mensa
Die Mensa kann nach den Ferien wieder frisch renoviert an den Start gehen. Dort bereitete Schimmel Lehrern und Eltern Sorgen. Vor allem an den Fenstern kam es zur Schimmelpilzbildung - wahrscheinlich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in dem kleinen Speisesaal im Keller des Schulgebäudes. Laut einem vom Rathaus in Auftrag gegebenen Gutachten liegt in der Mensa keine Keimbelastung vor, es herrsche ein "hygienisch einwandfreier" Zustand. Die durch Feuchtigkeit verfärbten Deckenplatten in der Mensa werden jetzt durch neue ausgetauscht, verschmutzte Stellen werden gereinigt. Außerdem gibt es ein neues Lüftungskonzept. Laut Mitteilung der Verwaltung haben auch die weiteren Messungen im benachbarten Flurbereich und in den weiteren für Unterrichtszwecke genutzten Räumen keine Schadstoffbelastungen ergeben.
Im Anschluss an die Sanierungsarbeiten ist geplant, die Fachräume der früheren Orientierungsstufe als Klassenräume für die Grundschule zurückzubauen. Diese wurden bislang von Oberschulklassen genutzt. Durch die Fertigstellung des Neubaus der Oberschule können die umgebauten Räume nach den Sommerferien wieder der Grundschule zur Verfügung gestellt werden.
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