„Den Verein kennenlernen“ - Konstantin Muffert und Mirco Steinberg: Der neue VfL-Vorstand ist seit 100 Tagen im Amt
mum. Jesteburg. Nach dem Paukenschlag sind knapp 100 Tage vergangen - genug Zeit für den neuen Vorstand des VfL Jesteburg ein Fazit zu ziehen. Wie berichtet, hatte Helmut Meyer (64), seit 1992 Vorsitzender des VfL, nicht wieder kandidiert. Mit ihm nahmen drei weitere Vorstandsmitglieder ihren Hut - auch Vereins-Vize Dietmar Schmidt (72). „Es wird Zeit, dass sich im Verein etwas ändert“, betonte Meyer damals. „Die Arbeit ist ehrenamtlich nicht mehr zu leisten.“ Dazu komme noch die große finanzielle Verantwortung: Beim VfL werden jährlich bis zu 280.000 Euro bewegt. Der Vereins-Chef macht keinen Hehl daraus, dass er sich für die Zukunft einen hauptamtlichen Geschäftsführer sehr gut vorstellen kann. Doch daraus wird vorerst nichts. Konstantin Muffert (Vorsitzender), sein Stellvertreter Mirco Steinberg und Maja Waburg (Kassenwartin) wollen vorerst nichts an der Struktur des VfL ändern.
„Bevor wir hier neue Strukturen schaffen, müssen wir den Verein und seine Abteilungen besser kennenlernen“, so Muffert (seit 2012 VfL-Mitglied). Er wolle gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen ein neues „Wir-Gefühl“ schaffen. Dazu seien alle, denen der Verein am Herzen liegt, eingeladen. Ein Anfang könnte ein „Tag der offenen Tür“ im Spätsommer sein. Zudem soll es eine enge Kooperation mit der Oberschule geben.
Vorsitzender Muffert wohnt seit knapp sieben Jahren in Jesteburg. Seine beiden Kinder spielen beim VfL Fußball. „Da mein Talent zum Fußball-Profi nicht reichte, gab es für mich anfangs nur einen Berufswunsch: Sportjournalist“, so Muffert. Wahrend des Studiums an der Deutschen Sporthochschule in Köln kam er dem Ziel ziemlich nahe. Es gelang ihm, TV-Redakteur bei der ARD-Sportschau zu werden. Er volontierte bei der Neuen Westfälischen Zeitung in Bielefeld, landete danach über Sydney und Berlin in der Redaktion von Johannes B. Kerner in Hamburg. „Ungewöhnliche Menschen und ihre Geschichten interessierten mich mehr als ein Fußballspiel“, so Muffert, der gemeinsam mit seiner Frau Tina die Agentur „Muffert Media“ in Jesteburg betreibt. Seit 2008 ist Muffert als freier Journalist, zuletzt für die ARD-Sendung Beckmann, tätig und schreibt als Autor für verschiedene Tageszeitungen. „Ich bin davon überzeugt, dass es richtig ist, sich für den VfL zu engagieren“, sagt Muffert. Der Verein gebe Jugendlichen ein Zuhause. Das sei ihm wichtig.
Unterstützt wird der VfL-Vorsitzende von einem Jesteburger Urgestein: Mirco Steinberg. Der Jesteburger führt seit 20 Jahren das Sportgeschäft „TeaM Sports“. Steinberg ist seit 40 Jahren VfL-Mitglied, seit 30 Jahren trainiert er Kinder- und Jugend-Mannschaften - zurzeit die U15. Zwischen 1998 und 2013 zeichnete Steinberg als Liga-Obmann für die Liga-Mannschaft des VfL verantwortlich. „Als ich von den Rücktrittsgedanken des Vorstands hörte, war mir klar, dass ich mich einbringen werde“, erinnert sich Steinberg. Es seien sehr gute Gespräche mit den Vorgängern gefolgt.
Muffert und Steinberg wollen als Team arbeiten. Zwar sehe die Vereinssatzung einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter vor. „Aber wir sind gleichberechtigte Partner“, so Muffert. Die beiden Männer betonen ausdrücklich, dass ihre Vorgänger eine hervorragende Arbeit geleistet haben. „Darauf werden wir aufbauen“, so Steinberg.
• Der VfL Jesteburg feierte 2012 sein 100-jähriges Bestehen. Dem Verein gehören derzeit etwa 1.300 Mitglieder an, darunter 591 Kinder und Jugendliche. Turnen ist mit 400 Sportlern die größte Abteilung. Auf Platz zwei folgt Fußball (380 Mitglieder).
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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