Jesteburg: Neue Forschung zur Kunststätte
Wer kannte Jutta Bossard?

Heike Duisberg-Schleier und Dr. Tobias Hof - hier im Schaumagazin der Kunststätte - hoffen, dass sich viele Menschen melden, die Jutta Bossard persönlich kannten | Foto: Kunststätte Bossard
  • Heike Duisberg-Schleier und Dr. Tobias Hof - hier im Schaumagazin der Kunststätte - hoffen, dass sich viele Menschen melden, die Jutta Bossard persönlich kannten
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Wie war das Verhältnis der Bossards zu den Nationalsozialisten? Das sollte ein Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) im Auftrag der Kunststätte Bossard zu Tage fördern. Im März 2022 erschien Teil 1 des Gutachtens. Darin empfiehlt Forscher Dr. Tobias Hof einen zweiten Teil, der sich vor allem mit dem Privatleben Johann Michael und Jutta Bossards beschäftigen soll. Zweiter Schwerpunkt: "Bossard als Repräsentant der Künstler seiner Zeit". Die Untersuchung startet jetzt.

Hof befasst sich zunächst mit dem Privatleben des Ehepaars Bossard und mit der Rolle Jutta Bossards. „Neben schriftlichem Archivmaterial, in dem Jutta Bossard teils ausführlich über private Erlebnisse berichtete und das Leben in der Nordheide beschrieb, möchten wir ergänzend auch Zeitzeugeninterviews durchführen“, kündigt der Wissenschaftler an.

Dafür hat Tobias Hof einen Fragebogen entwickelt, der ab sofort auf der Website der Kunststätte Bossard www.bossard.de veröffentlicht ist. Heike Duisberg-Schleier, Leiterin der Kunststätte Bossard, hofft, dass viele Menschen aus der Umgebung ihre Erinnerungen an Jutta Bossard mitteilen.

Der Schwerpunkt des Fragebogens liegt auf der Kunststätte Bossard und der Person Jutta Bossard. Erfragt wird aber auch Persönliches wie Geschlecht, Alter, Wohnort und beruflicher Werdegang der Teilnehmenden, ihren Kontakten zu Jutta Bossard in der Vergangenheit, zur Wahrnehmung der Person im Privaten und als Künstlerin. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. „Nach der Erhebung werden die Angaben und Daten mit geschichtswissenschaftlichen Methoden ausgewertet“, so Dr. Tobias Hof. Alle Daten würden streng vertraulich behandelt. Die personenbezogenen Daten würden geschützt aufbewahrt und nur berechtigte Forschende erhielten Zugriff. In der Studie würden die Forschungsergebnisse vollständig anonymisiert veröffentlicht. Hof: "Das bedeutet: Niemand erkennt aus den Ergebnissen, von welcher Person die Angaben gemacht worden sind.“

Der Fragebogen steht bis Mitte September online als Download zur Verfügung. Er kann digital ausgefüllt und per E-Mail an fragebogen@bossard.de oder per Post an die Kunststätte, Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, gesendet werden. Danach beginnt der Forscher mit der Auswertung dieser sogenannten "quantitativen Befragung", bevor er mit intensiveren Interviews mit einzelnen Personen beginnt.

Dr. Tobias Hof wird sich nicht nur intensiv mit der Person Jutta Bossard beschäftigen, sondern außerdem Johann Michael Bossard als Künstler seiner Zeit begutachten. Die Ergebnisse seiner insgesamt sechsmonatigen Forschung wird er im Frühjahr 2024 in der Reihe „Reden bei Bossard“ an der Kunststätte vorstellen. Die Forschung wird unter anderem von der Stiftung Niedersachsen und dem Freundeskreis Kunststätte Bossard finanziert.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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