Externe Forschung an der Kunststätte Bossard
Wer kannte Jutta Bossard?

Heike Duisberg-Schleier (Leiterin der Kunststätte Bossard) und Dr. Tobias Hof.  | Foto: Kunststätte Bossard
  • Heike Duisberg-Schleier (Leiterin der Kunststätte Bossard) und Dr. Tobias Hof.
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Die Kunststätte Bossard beauftragte 2021 das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) mit einem Vorgutachten zur Frage des Verhältnisses von Johann Michael und Jutta Bossard zum Nationalsozialismus. Das Gutachten wurde von PD Dr. Tobias Hof erstellt und im vergangenen Jahr an der Kunststätte vorgestellt. Der Wissenschaftler empfahl dabei einen zweiten Teil der Forschung. Zu den von ihm vorgeschlagenen thematischen Schwerpunkten gehören „Das Privatleben der Bossards (im Speziellen Jutta Bossard)“, sowie „Bossard als Repräsentant für Künstler seiner Zeit“.

Dr. Tobias Hof setzt nun seine Forschung an der Kunststätte Bossard mit ebendiesen Schwerpunkten fort und betrachtet im ersten Schritt die Forschungsperspektive um das Privatleben des Ehepaars Bossard und um Jutta Bossard. „Neuere Forschungen zum Privaten im Nationalsozialismus haben gezeigt, welche Erkenntnisse eine solche Perspektive auf unser Verständnis von der nationalsozialistischen Diktatur ermöglichen kann“, erklärt der Wissenschaftler. „Neben schriftlichem Archivmaterial, in dem Jutta Bossard teils ausführlich über private Erlebnisse berichtete und das Leben in der Nordheide beschrieb, möchten wir ergänzend auch Zeitzeugeninterviews durchführen.“

In Vorbereitung darauf hat Dr. Tobias Hof einen Fragebogen entwickelt, der ab sofort auf der Website der Kunststätte Bossard www.bossard.de veröffentlicht ist. „Wir freuen uns, dass der zweite Teil unserer externen Forschung nun gestartet ist und erneut durch Dr. Tobias Hof, der sich schon so intensiv mit dem Künstlerehepaar Bossard und seinem Nachlass beschäftigt hat, durchgeführt wird“, so Heike Duisberg-Schleier, Leiterin der Kunststätte Bossard. „Wir hoffen, dass viele Menschen aus der Umgebung ihre Erinnerungen an Jutta Bossard mit uns teilen.“

Der Schwerpunkt des Fragebogens liegt auf der Kunststätte Bossard und der Person Jutta Bossard. Enthalten sind aber auch persönliche Fragen zu Geschlecht, Alter, Wohnort und dem beruflichen Werdegang der Teilnehmenden, ihren Kontakten zu Jutta Bossard in der Vergangenheit, zur Wahrnehmung der Person im Privaten und als Künstlerin. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. „Nach der Erhebung werden die Angaben und Daten mit geschichtswissenschaftlichen Methoden ausgewertet“, so Dr. Tobias Hof. Er verspricht: „Alle Daten werden streng vertraulich behandelt. Die personenbezogenen Daten werden geschützt aufbewahrt und nur berechtigte Forschende erhalten Zugriff auf diese Daten. Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse erfolgt ausschließlich in anonymisierter Form. Das bedeutet: Niemand erkennt aus den Ergebnissen, von welcher Person die Angaben gemacht worden sind.“

Der Fragebogen kann digital ausgefüllt und im Anschluss per Mail an: fragebogen@bossard.de oder per Post an die Kunststätte gesendet werden. Der Fragebogen ist bis Mitte September 2023 einsehbar. Danach beginnt der Forscher mit der Auswertung dieser sogenannten quantitativen Befragung, bevor er mit und qualitativen Interviews einzelner Personen beginnt.

Dr. Tobias Hof wird sich nicht nur intensiv mit der Person Jutta Bossard beschäftigen, sondern außerdem Bossard als Künstler seiner Zeit begutachten. Die Ergebnisse seiner insgesamt sechsmonatigen Forschung wird er im Frühjahr 2024 in der Reihe „Reden bei Bossard“ an der Kunststätte vorstellen.

Die Forschung wird mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Niedersachsen und des Freundeskreises Kunststätte Bossard e. V. finanziert.

Leserreporter:

Kunststätte Bossard aus Jesteburg

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