Gute Nachrichten um jeden Preis? - In Jesteburg verliert sogar Bauausschuss-Mitglied Steffen Burmeister den Überblick!
mum. Jesteburg. Nur schlecht informiert oder absichtliche Falschinformation - diese Frage stellt sich derzeit beim Blick in den Online-Blog der SPD Jesteburg (gemeindenachrichten.wordpress.com). Dort ist zu lesen: "Tschüss Försterhus - können wir bald rufen, das alte Haus wird in den nächsten Tagen abgebaut. Aber natürlich ist das kein endgültiges Ende, die Einzelteile werden sortiert und eingelagert. Anschließend restauriert oder - da wo Teilstücke unrettbar sind, wie zum Beispiel der Firstbalken - ersetzt. Wiederaufgebaut wird schnell: Schon im zweiten Quartal des kommenden Jahres erfolgt voraussichtlich die Wiederauferstehung in alter Pracht, dann zieht Gastronomie hier ein und ein erster wichtiger Baustein der neuen Ortsmitte ist entstanden.“
Offensichtlich war der Wunsch Vater des Gedankens bei dieser Meldung. „In den nächsten Wochen wird auf dem Areal nichts geschehen“, sagt Investor Hossein Salehmanesh. Die Denkmalbehörde habe ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und neue Auflagen verhängt. „Es gibt noch keinen neuen Zeitplan. Wir sind im Gespräch.“ Wann tatsächlich ein Gastronomiebetrieb einziehe, stehe in den Sternen.
Verantwortlich für den SPD-Blog ist laut Impressum Steffen Burmeister. Und der sollte es eigentlich besser wissen. Immerhin sitzt er als Mitglied des Bauausschusses an der „Informations“-Quelle. Möglich ist allerdings
auch, dass Burmeister den Eindruck erwecken wollte, in Jesteburg gehe endlich etwas voran. Nach Famila- und Kunstpfad-Pleite sowie der Zusammenstreichung vieler Kulturzuschüsse sind gute Nachrichten Gold wert.
Salehmanesh möchte auf dem Grundstück mitten im Ort für 1,5 Millionen Euro ein neues Zentrum mit Restaurant, „Markt der Möglichkeiten“ und Büros schaffen. Im Januar vorigen Jahres hatte Salehmanesh erstmals im WOCHENBLATT-Gespräch seine ehrgeizigen Pläne für das Areal an der Hauptstraße vorgestellt. Damals hatte er die Hoffnung, noch im selben Jahr mit den Arbeiten beginnen zu können. Doch geschehen ist seitdem - zumindest optisch - nicht viel. Der Anbau, in dem sich eine Bäckerei befand, wurde abgerissen. Zudem ließ Salehmanesh das nach seinen Angaben undichte Dach abdecken. Als das unter Denkmalschutz stehende Haus hinter einer weißen Folie „versteckt“ wurde, hieß es in Jesteburg schnell, Salehmanesh wolle das Haus dem Verfall preisgeben, um sich eine teure Sanierung zu sparen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.