Was 2018 im Alten Land geschah
Überschwemmte Gärten, erneut geschlossene Gaststätten und eine millionenschwere Sanierungsmaßnahme - ein Rückblick
ab. Jork. Das neue Jahr ist gerade erst ein paar Tage alt - eine gute Gelegenheit für einen Rückblick nach 2018. Hier ein paar kleine Geschichten, die die Bürger im Alten Land bewegt haben:
Nicht nur Bürgermeisterin Inge Massow-Oltermann und Bürgermeister Timo Gerke sind auf Zinne: Die Gemeinde Steinkirchen hat Bedenken wegen des geplanten Edeka-Marktes zwischen Grünendeich und Hollern-Twielenfleth. Dieser könnte negative Auswirkungen auf den zentralen Versorgungsbereich in Steinkirchen haben. Bürgermeisterin Sonja Zinke äußert auf WOCHENBLATT-Nachfrage die Befürchtung, es könne an der Grenze zwischen Hollern-Twielenfleth und Grünendeich ein zweites Versorgungszentrum entstehen. Eine weitere Enttäuschung dann im Oktober: Aufgrund des Landesraumordnungsprogramms (LROP) hat die Landesplanungsbehörde in Hannover dem Bau eines neuen Vollversorgers einen Riegel vorgeschoben. Begründung: Ein Verbrauchermarkt müsse zentral liegen. Für Timo Gerke reicht das nicht aus - er will weiter um den Markt kämpfen.
Regelmäßig überflutete Gärten an der Este bereiten den Anwohnern Sorge. Sie fordern, dass das Tidehochwasser regulierende Este-Sperrwerk bereits bei einem Pegel von 7,10 Meter geschlossen wird und nicht, wie bisher, im Winter bei 7,20 und im Sommer bei 7,30 Metern. Ein Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Hamburg (WSA) muss bislang 250 mal im Jahr an die Este fahren, um das Sperrwerk händisch zu regeln. Eine Änderung würde einen erhöhten Personalaufwand nach sich ziehen. Die Jorker CDU schlägt eine elektronische Regelung vor. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) fordert sogar eine Änderung im Planfeststellungsbeschluss. Anfang September kommen Landes- und Bundes-Politiker der CDU, Landrat Michael Roesberg, Mitarbeiter des WSA, Mitglieder der Verwaltung und Anwohner in Estebrügge zusammen. Im Fokus steht eine möglichst unbürokratische Lösung - die aber erst noch gefunden werden will.
Der Gemeinderat in Jork will den Folgen des demografischen Wandels entgegentreten. Dazu sollen insbesondere zwei Maßnahmen ergriffen werden: Wohnen soll für junge Familien attraktiver werden, indem große Grundstücke zukünftig mit zwei Häusern bebaut werden dürfen. Auch das Sanieren in die Jahre gekommener Gebäude soll mithilfe des Projektes "Klimaquartier" durch öffentliche Förderprogramme genutzt werden. Außerdem will sich die Gemeinde intensiver um Kinderbetreuung und Bildung kümmern. Durch den Bau einer neuen Kita in Jork-Königreich beginnt sie mit der Umsetzung. Ein Um- bzw. Neubau steht für die Grundschule am Westerminnerweg auf der Agenda.
Die Bauarbeiten an einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Landkreis sind an der L140 in Osterjork in Gang. Verlegt wird dabei unter anderem ein neuer Entwässerungskanal, Bordanlagen und Parkstreifen werden gepflastert. Die Maßnahme wird in drei Bauabschnitten umgesetzt; der letzte Abschnitt ist für Sommer 2019 geplant. Gesamtkosten: 4,6 Mio. Euro.
Es ist wie ein Fluch: Die Traditionsgaststätte "Zur schönen Fernsicht" in Grünendeich ist wieder dicht. Erst Ende März übernimmt Pächter Andreas Bach mit einem Partner das Haus, aber es läuft von Anfang an nicht rund: Es kommt zu einem Krach zwischen den beiden Pächtern mit dem Resultat, dass Bach das Haus alleine weiterführt. Dann krankt es an mangelndem Umsetz aufgrund fehlender Gäste. Nach nur sechs Monaten steigt Andreas Bach aus dem Vertrag mit der Inhaberin der Gaststätte, der Gemeinde Grünendeich, wieder aus.
Die Gemeinde will wieder frischen Wind in die Beziehung zu den vor 32 Jahren gegründeten französischen Partnergemeinden Presqu'île de Brotonne bringen. Vor allem junge Menschen fehlen bei dem interkulturellen Austausch. Im September besuchen dann 14 Delegierte die Gemeinde. Dabei kommen auch junge Interessierte in Kontakt: Sie planen einen aktiveren Austausch zwischen Sportlern, Musikern und der Freiwilligen Feuerwehr.
Der Lokalpolitiker Björn Lühders, ehemaliges CDU-Mitglied, tritt aus der Partei aus und wird daraufhin aus der Fraktion ausgeschlossen. Als Begründung nennt er unter anderem seine Unzufriedenheit mit der politischen Arbeit der Partei in Berlin. Die Jorker CDU wiederum begründet den Ausschluss damit, dass Lühders seine Mandatasträger-Beiträge seit bald einem Jahr nicht mehr gezahlt habe. Zum Verdruss der CDU behält Björn Lühders aber sein Ratsmandat und schließt sich der FDP an.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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