Hitzeschäden
Äpfel im Alten Land leiden unter der Sonne
jab. Landkreis. Die Sonne brennt - und was für die menschliche Haut nicht gut ist, setzt auch den Äpfeln im Alten Land zu. Denn das Kernobst mit den runden, roten Wangen verträgt Sonnenschein nur in Maßen, ansonsten drohen Verbrennungen. Durch die vergangenen heißen Tage wurde das Obst bereits geschädigt. Und Obst, das einen Sonnenbrand hat, kann nicht mehr in den Verkauf gehen. Verluste bei der Ernte drohen.
Die Sonnenbrände entstehen an heißen, stickigen Tagen ab ca. 35 Grad ohne Bewölkung und Wind. "Davon hatten wir die vergangenen zwei Wochen einige", so Dr. Karsten Klopp, Leiter Esteburg Obstbauzentrum Jork. Das Problem bestehe bereits seit mehreren Jahren und trete zudem immer häufiger auf.
Verhindern können die Obstbauern Schäden nur mit der richtigen Ausstattung: die sogenannte klimatisierende Beregung. Diese kommt auch im Frühjahr zum Einsatz, um die Pflanzen vor Frostschäden zu schützen. Das Wasser dafür stammt beispielsweise aus Elbnebenflüssen oder Teichen und muss eine gute Qualität besitzen, salz- und eisenarm sein. Wenn das Wasser auf der Schale verdampft, wird physikalisch die Temperatur gesenkt.
Ist aber erst mal ein Schaden an der Schale entstanden, kann das schnell zu Fäulnis führen. "Äpfel mit Schalenfehler können wir dem Lebensmitteleinzelhandel nicht mehr anbieten", so Klopp. Das Obst könne allerdings noch zu Most verarbeitet werden. Das sei allerdings nicht kostendeckend. Sobald die Äpfel faulen, können sie gar nicht mehr genutzt werden.
Wer aber meint, im Obstbauzentrum wird nun intensiv nach neuen Sorten geforscht, die die Sonne besser vertragen, der irrt. "Das gehört nicht zu den Parametern, die wir erforschen", meint Klopp. Eine raue Schale könne dem Sonnenbrand entgegenwirken, wichtiger seien bei neuen Sorten aber der Geschmack, der Ertrag und die Krankheitsresistenz.
"Im Alten Land gibt es insgesamt in diesem Jahr noch keine erheblichen Verluste durch Sonnenbrand bei Äpfeln", so Klopp. Rund ein Prozent der Äpfel seien bisher betroffen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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