Antriebswelle war wieder einmal verschlissen
Lühe-Schulau-Fähre ist nach Werftaufenthalt wieder in Betrieb
+++ Update: Die Lühe-Schulau-Fähre ist seit dem Wochenende wieder in Betrieb. Bei der Reparatur der schadhaften Antriebswelle lagen die Arbeiten im Zeitplan. +++
Lühe-Schulau-Fähre: Pannenschiff erneut in der Werft
(Ursprüngliche Meldung)
Aus einem dreitägigen Werftaufenthalt wird womöglich ein dreiwöchiger: Bei der Lühe-Schulau-Fähre muss ein größerer Schaden repariert werden. Erst im Mai war das Fährschiff "Dat Ole Land II" wegen eines Motorschadens. Diesmal ist es die Antriebswelle, die schwer beschädigt ist - wieder einmal. Wenn alles glattläuft, könnte die Fähre am Sonntag, 7. Juli, wieder starten. Doch im Gespräch mit dem WOCHENBLATT versprühte die Geschäftsführerin der Fährgesellschaft, Ute Bülau, keinen großen Optimismus, dass dieser Termin tatsächlich gehalten werden kann. Es könnte durchaus sein, dass noch ein paar Tage mehr ins Land gehen, bis die Verbindung zwischen der Lühemündung und Schulau am schleswig-holsteinischen Elbufer wieder aufgenommen wird. Mit dem erneuten Schaden setzt sich die Pannenserie der vergangenen Jahre bei der Fähre fort.
Elbschlick beschädigt die Antriebswelle
Erst im Februar war die "Dat Ole Land II" routinemäßig zu einer Art "Schiffs-TÜV" auf der Werft. "Da war die Antriebswelle noch in Ordnung", berichtet Bülau. Jetzt müssen die wenigen Monate auf der Elbe der Welle so zugesetzt, dass diese erneut verschlissen ist. Der Elbschlick sei Gift für die Antriebswelle, so die Geschäftsführerin. Sie vermutet, dass die besonders starke Verschlickung beim Nachtliegeplatz in Grünendeich der Welle erheblich zugesetzt hat. Dort am ehemaligen Pionier-Platz buddele das Schiff regelrecht im Sand, so Bülau. "Anfang Juni hörte man schon ein Klackern." In der Werft stellte sich dann heraus, dass der Sandabrieb wesentlich stärker als erwartet war. Zuletzt wurde die Welle im Frühjahr 2023 instandgesetzt. "Wir hatten damit gerechnet, dass sie jetzt zwei Jahre hält", sagt Bülau. Das sei leider nicht der Fall gewesen.
Geschlossener Wasserkreislauf soll eingebaut werden
Nach Aussage von Bülau ist die zunehmende Verschlickung seit der letzten Elbvertiefung das Hauptproblem. Mit dem Elbwasser werde auch die Antriebswelle gespült, so die Geschäftsführerin: "Der sandige Schlick scheuert an der Welle und führt zu einem vorzeitigen Verschleiß." Dieses Problem soll im kommenden Jahr behoben werden: Geplant ist, ein geschlossenes System einzubauen, bei dem die Spülung der Welle nur noch mit klarem Wasser erfolgt. "Ich hoffe, dass dann die teuren Reparaturen an der Antriebswelle ein Ende haben", sagt Bülau.
Gesellschafter mussten immer wieder Kosten übernehmen
Das dürften auch die fünf Anteilseigner Lühe-Schulau-Fähre GmbH hoffen. Denn vor zwei Jahren hieß es noch, dass die "Dat Ole Land II" aufgrund ihrer Konstruktion gar nicht für den Einsatz in einem schlickreichen Gewässer wie der Unterelbe geeignet sei. Ein Gutachter gab dann aber Entwarnung: Das Schiff sei doch tauglich für den Fährverkehr auf der Elbe - bei richtiger Wartung und entsprechender Anpassung der Schiffstechnik. Wiederholt mussten die Gesellschafter tief in die Tasche greifen, um außerplanmäßige Reparaturen zu finanzieren. Anteile an der Fährgesellschaft, die ohnehin ein Zuschussbewtrieb ist, halten der Landkreis Stade (35 Prozent), die Hansestadt Stade (25 Prozent), die Stadt Wedel, zu der Schulau gehört (20 Prozent), sowie die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork (jeweils zehn Prozent).
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.