Interview mit "Cats"-Star Holly Chorengel über ihr Leben und ihre alte Heimat
Sehnsucht nach Stade
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sla. Hollern-Twielenfleth. Nahezu 300 Besucher lauschten am vergangenen Freitag Hasnain Kazims Lesung aus dessen neuestem Buch "Der Kalif" am Bassenflether Strand. Eine Vorpremiere eigens dort, wo der erfolgreiche Autor seine glückliche Kindheit verbrachte. Auch die amerikanische Sängerin Holly Chorengel (57), die vor der Lesung auf der Bühne am Strand auftrat, verbrachte in der Region die wohl schönste Zeit mit ihrer Familie. Das WOCHENBLATT sprach mit der einstigen Cats-Musical-Darstellerin, die zwei Tage zuvor aus Los Angeles angereist war, über ihre Zukunftspläne, - denn der Auftritt ist nicht der einzige Grund für ihre Rückkehr. Die ganz Familie des Musical-Stars war gekommen: Hollys Ex-Mann Lutz sorgte als professioneller Tontechniker für den perfekten Sound. Seine Ehefrau Rosita mixte für die Besucher die Cocktails in ihrer Beachbar zusammen mit Hollys Tochter Kiana. Deren Sohn Arvid (4) saß bereits gespannt auf seinem roten Klappstuhl am Strand und wartete auf den Auftritt seiner Großmutter. Hollys Söhne, die Zwillinge Benjamin und Dominic, bruzzelten am Grill leckere Würstchen. Und die strahlende Holly war absolut happy, dass ihre Patchwork-Family endlich wieder zusammen sein konnte. Mit ihrem ersten Song "Moon River" sorgte sie bereits beim Soundcheck für Gänsehaut-Feeling am Strand. "Bei der hohen Wattzahl erwarte ich sogar Beschwerden von der anderen Seite der Elbe aus Schleswig-Holstein", scherzte Timo Gerke als Initiator der Veranstaltung.
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In den 1990er Jahren war die heute 57-jährige Kalifornierin für die Erstbesetzung der Katze Demeter in dem Musical "Cats" nach Hamburg gekommen, lebte mit ihrem Ehemann, dem deutschen Tontechniker Lutz Chorengel und den drei Kindern, die in Stade bzw. Hamburg zur Welt kamen, in Fredenbeck. "Aber am 31. August 1997 war für mich die letzte Vorstellung bei Cats", erzählt Holly. Ein trauriger Tag - an dem auch Prinzessin Diana verunglückte -, daran kann sich Holly noch ganz genau erinnern.
Zur Jahrtausendwende begann für die Familie ein neues Leben in den USA, da Ehemann Lutz als Tontechniker gute Job-Angebote hatte. "Für mich war es nicht leicht. Alle zwei Jahre zogen wir in eine andere Stadt." Holly gab in dieser Zeit Gesangs- und Tanz-Unterricht, sang im Kirchenchor, spielte mit Tochter Kiana Theater. In West-Hollywood sorgten sie als Familienbetrieb für Technik und Lichtdesign bei etlichen Events und Partys von Hollywood-Stars. 2012 gingen die mittlerweile erwachsenen Kinder zurück nach Deutschland, um im Musik-Business Fuß zu fassen. Inzwischen wohnen sie wieder in Stade. Auch Lutz zog es zurück in seine deutsche Heimat. Das Ehepaar trennte sich und Holly blieb in den USA bei ihrer demenzkranken Mutter.
![Happy Holly mit Gitarristen Dylan Vaughn | Foto: sla](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/09/17/5/454215_L.jpg?1631888357)
- Happy Holly mit Gitarristen Dylan Vaughn
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Ex-Mann Lutz lebt inzwischen mit Ehefrau Rosita, die nebenbei eine Strandbar auf einem Wohnmobilplatz betreibt, in Dollern. "Wir haben alle ein tolles Verhältnis zueinander und fangen jetzt wieder hier zusammen in Stade an, wo unsere Familie begonnen hat. Denn Stade ist unsere Heimat", sagt Holly. Für ihre Mutter habe sie nun einen Heimplatz gefunden. Jetzt werden bereits Zukunftspläne mit der Familie für ein Bauernhaus in Bützfleth geschmiedet, verrät Holly: "Als Single ist es für mich nicht einfach, aber zusammen mit meiner Familie ist alles möglich."
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Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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