Steinkirchen: "Haben wir Bier dabei?"
Thomas Pape trainiert Herren- und Damen-Volleyballmannschaft in Steinkirchen / Saison zu Ende
ab. Steinkirchen. ab. Steinkirchen. Bei der Volleyballspielgemeinschaft (VSG) Altes Land, gebildet aus den Vereinen TSV Hollern-Twielenfleth und TuS Grünendeich-Steinkirchen, trainiert Thomas Pape (45) zwei sehr unterschiedliche Mannschaften: Während die 3. Damenmannschaft der VSG mit Ehrgeiz bei der Sache ist, lässt die 1. Herrenmannschaft des TSV es etwas lockerer angehen. "Der erste Satz in der Umkleidekabine lautet immer: Haben wir Bier dabei?", scherzt Thomas Pape. Das sei inzwischen zu einem "Running Gag" geworden. Trotz der laxen Haltung sind die Herren in den vergangenen zwei Jahren zweimal in Folge - von der Landes- über die Verbands- in die Oberliga - aufgestiegen. Während sie zum Saisonende ihren letzten Spieltag bereits absolviert haben, müssen die Damen am 30. und 31. März bei der Nordwestdeutschen Meisterschaft noch mal ran.
"Man könnte denken, in der Oberliga sind nur hungrige Spieler", sagt Thomas Pape, selbst Volleyballspieler und seit 25 Jahren als Trainer aktiv. Tatsächlich handele es sich bei der Herrenmannschaft zum Teil um gestandene Männer mit familiären Verpflichtungen, darunter auch sehr gute Spieler. Der doppelte Aufstieg kam aber doch überraschend, so Pape: "Wir hätten nicht gedacht, dass wir die Hälfte aller Spiele gewinnen würden." Und das Bier nach dem Spiel gehöre einfach dazu, "wie beim Fußball", meint Thomas Pape. Das habe viel mit geselligem Beisammensein zu tun. "Nach dem Sport schmeckt das Bier besonders gut. Manchmal sitzen wir noch bis um 23 Uhr in der Umkleidekabine und schnacken."
Wie Thomas Pape dazu kam, die noch relativ junge Damenmannschaft zu trainieren, war mehr ein Zufall. Der Sportlehrer erinnert sich: "2007 haben wir festgestellt, dass uns junge Spieler fehlen. Wir wollten den Verein am Leben erhalten." Doch Jungs zusammenzubringen, die sich für Volleyball begeisterten, sei schwierig gewesen. "Die haben alle Fußball gespielt." Dann habe es aber einige Mädchen gegeben, die gerne spielen wollten - für Thomas Pape fremdes Terrain. "Ich wollte das gar nicht, denn ich wusste nicht, wie ich mit ihnen umgehen sollte."
Er stellte sich der Herausforderung, inzwischen unterstützt von Trainerin Ina Ecks. "Am Anfang ging es ziemlich langsam voran. Ich habe mich über jeden kleinen Schritt gefreut", sagt Pape. Nach einem Jahr habe die Mannschaft bei den Landesmeisterschaften teilgenommen. "Sie konnten noch nicht viel und haben richtig auf die Mütze bekommen." Trotzdem sei das Team um eine Erfahrung reicher gewesen.
Damals habe er eine Handvoll Mädchen halten können, aber neue seien dazugekommen. Heute gibt es vier Damenmannschaften, darunter zwei Jugendmannschaften ab neun Jahre. Die 3. Damen sind in der vergangenen Saison von der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufgestiegen und seien laut Pape "richtig scharf auf Training", spielen bis vier Mal die Woche Volleyball.
Langsam fehle aber wieder der Nachwuchs. Darum, sagt Thomas Pape, werde er sich bald an die Grundschulen vor Ort wenden, um wieder neue Mitglieder zu rekrutieren.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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