Gefahr erkannt, Eichenprozessionsspinner gebannt
Über 50 befallene Eichenbäume im Landkreis Harburg wieder raupenfrei
ab. Landkreis Harburg. Sie hatten sich ziemlich ausgebreitet: Im Osten des Landkreises Harburg sorgten Eichenprozessionsspinner vor allem auf Radwegen für Unruhe. An der Kreisstraße 3 zwischen Rottorf in Richtung Radbruch und an der Kreisstraße 78 ab Ortsausgang Luhdorf in Richtung Radbruch waren befallene Eichen registriert worden, ebenso an der Landesstraße 217. Darum ließ der Landkreis an vier betroffenen Straßenabschnitten mit Eichenbaum-Bestand Warnschilder mit der Aufschrift „Eichenprozessionsspinner Allergiegefahr!“ aufstellen.
Noch vor 1990 galt der Eichenprozessionsspinner als vom Aussterben bedroht und sollte unter Naturschutz gestellt werden. Erst seit 2011 wird die für den Menschen inzwischen als gefährlich eingestufte Raupe bekämpft, die ausschließlich in großen Mengen auftritt. Sie windet sich in dicken Strängen um die befallenen Eichen herum, bevor sie sich in ihren Nestern einspinnt. Nur ausgebildete Schädlingsbekämpfer dürfen gegen die Raupe vorgehen. Es reicht nicht, das Nest an einem befallenen Baum abzufackeln. Das würde nur dafür sorgen, dass sich die giftigen Härchen großzügig überall verteilen. Und das Nest, das sogenannte Gespinst, muss restlos vernichtet werden.
In Neu Wulmstorf wurden spezialisierte Firmen damit beauftragt, alle befallenen Bäume "abzusaugen". Und das ist ebenfalls nicht ohne: Die Kammerjäger müssen Schutzanzüge tragen und benutzen eine Art Staubsauger, mit dem auch Asbest beseitigt wird.
Die niedliche Schmetterlingsraupe hat es in sich: Ihre giftigen, mit Widerhaken versehenen Brennhaare können bei Kontakt allergische Reaktionen, die so genannte Raupendermatitis, hervorrufen, die unter Umständen ziemlich unangenehm wird. Hautreizung und Ausschlag sind mögliche Folgen. Augenjucken und Atembeschwerden bis hin zur Atemnot kann ebenfalls ausgelöst werden. Allergien aus der Gemeinde Neu Wulmstorf, die auf die Eichenprozessionsspinner zurückzuführen wären, wurden laut Kreissprecher Johannes Freudewald allerdings nicht bekannt.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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