Seniorenresidenz an der Lutherkirche
Grundstein für bessere Pflegesituation gelegt
"Es ist ein sehr guter Tag für Neu Wulmstorf", sagte Bürgermeister Tobias Handtke bei der Grundsteinlegung zur neuen Seniorenresidenz an der Lutherkirche Neu Wulmstorf. Gemeinsam mit Heinz Beekmann, Leiter Projektentwicklung bei der Specht-Gruppe, und Norbert Behrens von PGN Architekten befüllte er eine Zeitkapsel mit Plänen des Projekts, Münzgeld und der aktuellen WOCHENBLATT-Ausgabe. Nachdem die Bauarbeiten auf dem 6.400 Quadratmeter großen Areal abgeschlossen sind, wird die Pflegeeinrichtung in rund anderthalb Jahren 127 Menschen ein Zuhause mit stationärer Pflege bieten.
Die Pflegesituation in der Gemeinde ist in den vergangenen Jahren in Schieflage geraten - Einrichtungen mussten schließen, Pflege- und Arbeitsplätze brachen weg und Senioren mussten ihr bekanntes Umfeld verlassen (das WOCHENBLATT berichtete). Das Projekt an der Lutherkirche, das von der Specht-Gruppe aus Bremen realisiert wird, ist ein Schritt in Richtung Besserung. Die Specht-Gruppe tritt sowohl als Investor als auch als späterer Betreiber der Seniorenresidenz auf. "Alles aus einer Hand, das schafft Vertrauen und Zuversicht und ist eine sichere Basis für die Gemeinde", so Tobias Handtke.
Die Grundsteinlegung beschreibt Heinz Beekmann in der heutigen Zeit als besonders symbolträchtig - wohnt jedem Bauprojekt doch mittlerweile auch ein gewisses Risiko inne. Doch dieses einzugehen, sei notwendig. "Der Bedarf nach Pflegeplätzen ist da und der demografische Wandel macht keinen Halt." Bezugsfertig soll die Seniorenresidenz, die von der Planungsgemeinschaft Nord (PGN) aus Rotenburg entworfen wurde, im ersten Quartal 2026 sein.
Die 127 stationären Pflegeplätze werden in drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss aufgeteilt sein. Die neue Immobilie wird ausschließlich über Einzelzimmer mit eigenem Bad verfügen, doch hierbei wird es unterschiedliche Grundrisse geben: Neben den modernen Standardzimmern können die zukünftigen Bewohner auch in großen Komfortzimmern oder wohnungsähnlichen Pflegesuiten leben. Während die Zimmer im Erdgeschoss über eigene Terrassen verfügen, werden die Räume in den Obergeschossen teils mit Balkon und Dachterrasse ausgestattet.
Sowohl die Architektur als auch der Betrieb der Seniorenresidenz wird mit dem Grundgedanken von Hausgemeinschaften geführt: Jede Wohngruppe hat eine überschaubare Anzahl von Räumen zur Verfügung, die Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung miteinander vereint. Herzstück jedes Hauses ist die große Wohnküche, in der gemeinsam der Tag verbracht und in kleinen Gruppen zusammen gegessen werden kann. Auch eine ansprechende Gartenanlage ist geplant. Für das kulinarische Wohl sorgt eine Vollküche im Erdgeschoss des Gebäudeteils. Hier ist auch ein großes Restaurant untergebracht. „Die Seniorenresidenz bietet komfortables Wohnen mit Hotelcharakter“, unterstreicht Heinz Beekmann.
Mit Kosten von rund 26 Millionen Euro wird das Pflegeheim auch energetisch auf dem neuesten Standards errichtet. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgen für die nötige Energiegewinnung für Strom und Wärme. „Wir sprechen bei der Immobilie von einem KfW-40-Haus mit sogenanntem QNG-Siegel“, erklärt Beekmann. QNG steht für „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“, was für die Erfüllung von Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden steht.
Angrenzend zur Residenz ist auch der Bau weiterer 52 Wohnungen in zwei Blöcken geplant - der Baubeginn hierfür ist im kommenden Jahr, bezugsfertig sollen sie ca. Ostern 2026 sein. Mit den Wohnungen um die Residenz herum solle "Leben" in das Umfeld der Senioren gebracht werden, so seien sie integriert und Teil einer lebendigen Nachbarschaft. Auch für Pflegekräfte wäre eine Unterbringung hier dann möglich.
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