Landkreis Harburg
Auf dem Weg zur Modellregion für Elektromobilität

Auf dem Weg zur Modellregion für Elektromobilität: Landrat Rainer Rempe (li.) und Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath freuen sich, dass die Markterkundung zur Schaffung einer flächendeckenden und leistungsfähigen öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zwischen Elbe und Heide nun starten konnte.  | Foto: Landkreis Harburg
  • Auf dem Weg zur Modellregion für Elektromobilität: Landrat Rainer Rempe (li.) und Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath freuen sich, dass die Markterkundung zur Schaffung einer flächendeckenden und leistungsfähigen öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zwischen Elbe und Heide nun starten konnte.
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Das "Harburger Modell" wird langsam aber sicher Realität: Der Landkreis Harburg möchte zur Modellregion für Elektromobilität werden und plant, bis 2030 eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zwischen Elbe und Heide zu schaffen.

Für den Aufbau und Betrieb der vorgesehenen E-Tankstellen hat nun die Investorensuche auf dem freien Markt begonnen. Noch in diesem Jahr sollen insgesamt 690 Ladepunkte an 225 Standorten europaweit ausgeschrieben werden. Um das vorzubereiten, hat die Kreisverwaltung, die dabei vom Berliner Beratungsunternehmen für nachhaltige Mobilität M3E unterstützt wird, eine Markterkundung gestartet.

Ein möglichst umfassender Überblick

Ziel ist es, einen möglichst umfassenden Überblick über mögliche Betreiber, technische Lösungen sowie Betriebsmodelle zu gewinnen und die Ausschreibung für das "Harburger Modell" optimal auf die aktuellen Marktgegebenheiten zuzuschneiden. Potenzielle Investoren, die sich an der Markterkundung beteiligen möchten, finden alle Unterlagen zum Harburger Modell unter www.landkreis-harburg.de/markterkundung-lis.

Damit die vorgesehene öffentliche Ladeinfrastruktur im ländlichen Raum Nordostniedersachsens für den 1.248 Quadratkilometer großen Landkreis Harburg und seine derzeit über 263.000 Einwohnerinnen und Einwohner so zielgerichtet und bedarfsgerecht wie möglich realisiert werden kann, haben die Kreisverwaltung und neun teilnehmenden Kommunen ihre Hausaufgaben gemacht und zur Unterstützung des anspruchsvollen Vorhabens das Berliner Beratungsunternehmen M3E mit einer Machbarkeitsstudie mit ins Boot geholt.

Flächendeckende Ladeinfrastruktur bis 2030

Die auf nachhaltige Mobilität spezialisierten Analysten haben gemeinsam mit dem Landkreis Harburg, den beteiligten Kommunen und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) den aktuellen und künftigen Bedarf in einem Ladeinfrastrukturkonzept ermittelt und auf dieser Grundlage eine Prioritätenliste mit einem Fahrplan für die Umsetzungsreihenfolge erstellt.

"Wir möchten die Menschen für Elektromobilität begeistern, indem wir den Landkreis Harburg zur Elektromobilitäts-Modellregion entwickeln", betont Landrat Rainer Rempe. "Dazu wollen wir mit dem 'Harburger Modell' bis 2030 eine flächendeckende öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur schaffen, die den Umstieg aufs E-Auto auch bei uns im ländlichen Raum erleichtert. Damit das gelingt, greifen wir für die Vorbereitung der Ausschreibung auf die Expertise von M3E zurück".

Umfassender Leitfaden unabdingbar

Dr. Christian Milan, Gründer und Geschäftsführer von M3E, ergänzt: "Für den geordneten Aufbau einer den zukünftigen Bedarf abdeckenden Ladeinfrastruktur ist ein umfassender Leitfaden unabdingbar, der eine vorausgehende Bedarfs- und Standortanalyse beinhaltet. Wir freuen uns sehr, dass wir dazu beitragen können, das wegweisende 'Harburger Modell' Realität werden zu lassen".

Auf der Internetseite des Landkreises steht eine interaktive Karte zur Verfügung, die die von Landkreis und Kommunen ermittelten notwendigen Standorte visualisiert. Weitere Informationen und das Ladeinfrastrukturkonzept gibt es unter www.energiewegweiser.de/mobilitaet/ladeinfrastrukturkonzept

Landkreis Harburg soll klimaneutral werden

Hintergrund: Der Landkreis Harburg möchte bis 2040 klimaneutral werden und hat sich dazu mit seinen Städten und Gemeinden in der Klimaschutz-Charta auf eine enge Zusammenarbeit verständigt. Das "Harburger Modell" ist dazu ein wichtiger Baustein.

Mit den beiden Städten Buchholz und Winsen stehen die Partner des "Harburger Modells" bei der Planung der Infrastruktur ebenfalls in engem Austausch. Beide Kommunen sind gemeinsam mit ihren Stadtwerken bereits dabei, für ihr Stadtgebiet zusätzliche Ladeinfrastruktur zu schaffen.

Auch die Samtgemeinde Tostedt, für deren Gemeindegebiet bis zu 79 Standorte im Ladeinfrastrukturkonzept identifiziert wurden, geht bei der Umsetzung eigene Wege. Bislang sind im Landkreis – ohne Buchholz und Winsen – 38 öffentliche Standorte mit insgesamt 116 Ladepunkten vorhanden, die Gesamtleistung der bestehenden Ladeinfrastruktur beläuft sich auf 6.600 Kilowatt.

Nun könnten 225 neue öffentlich zugängliche und über den gesamten Landkreis Harburg verteilte Ladestandorte mit Schnell- und Normalladetechnik geschaffen werden. Wie viele realisiert werden können, hängt von den Ergebnissen der Markterkundung ab. Bei vielversprechenden Ergebnissen folgt auf Basis der Empfehlungen von M3E Mitte 2025 eine europaweite Ausschreibung für den Bau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur.

Redakteur:

Armon Böhm aus Winsen

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