Kommentar zur Nutztierhaltung
Gute Stimmung im Schweinestall dank Sensoren?
Noch-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (48, CDU) hat ihre Liebe zu Schweinen entdeckt. Auch für die soll es jetzt Smart Homes geben - das „SmartPigHome“. Das fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms „Nutztierhaltung“ mit 1,6 Millionen Euro. Dabei wird ein interaktives, tierwohlorientiertes Sensorsystem, das eine intelligente Stallumgebung schafft und diese für die Schweine optimiert, entwickelt.
Luftqualität, Temperatur und Lichtverhältnisse im Stall werden ebenso erfasst wie die Tieraktivität, Tierlaute und Liegemuster. Verhält sich ein Tier auffällig, startet ein Beschäftigungsspiel: Auf den Stallboden werden interaktiv bewegliche Objekte projiziert, um Neugier und Intelligenz der Tiere anzusprechen, die nach Beendigung des Spiels Futterbelohnungen erhalten.
Ich frage mich: Steckt dabei wirklich die Sorge ums Tierwohl dahinter oder geht es doch eher um die Erprobung neuester Technik? Bei vielen anderen Themen rund ums Tierwohl - etwa das Verbot des Schwanzkupierens bei Schweinen, das seit 1994 EU-Gesetz ist - hat sich das Landwirtschaftsministerium jahrelang zurückgehalten. Bianca Marquardt
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