Leistungsvergleich der Feuerwehren
Kampf gegen die Uhr bei Dauerregen in Estorf
Die Freiwillige Feuerwehr Estorf feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass hatten die Retter von der Stader Geest nicht nur die Bevölkerung zur Disco am Samstagabend, sondern auch die Feuerwehren aus dem Landkreis Stade zum Kreisleistungsvergleich auf den Estorfer Sportplatz eingeladen.
Der Wettergott hatte leider das falsche Geburtstagsgeschenk mitgebracht. Dauerregen in unterschiedlicher Intensität begleitete die elf Teams aus dem Landkreis nahezu über die gesamte Länge der Wettkämpfe. Kreisbrandmeister Peter Winter ermunterte in einem Gespräch vor dem Start die Team-Gruppenführer und war im weiteren Verlauf sichtlich beeindruckt von den gezeigten Leistungen im Angesicht nicht nachlassender Niederschläge. Die Feuerwehrleute zeigten, dass sie es gewohnt sind, unter allen Wetterbedingungen Leistungen zu erbringen.
Drei Pflicht-Module galt es an diesem Wettkampftag zu absolvieren: Löschangriff, Fahrübung und Saugleitung. Ergänzend gab es zum Abschluss noch das Modul Atemschutz, das freiwillig absolviert werden konnte.
Die Wettkampfbahn für den Löschangriff entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem ansehnlichen Feuchtgebiet. Der Aufbau der Löschwasserleitungen und der Löschangriff erforderten nicht nur perfekte Teamarbeit, Schnelligkeit und ein fehlerfreies Vorgehen, sondern an diesem Tag auch besondere Standhaftigkeit und Balance-Fähigkeiten auf nassem und schmierigen Geläuf. Die Maschinisten durften vor der eigentlich an zweiter Stelle vorgesehenen Fahrübung bereits bei der Anfahrt zum Löschangriff beweisen, dass sie das Löschfahrzeug auf das durchnässte Gelände und auch sicher wieder zurück auf die Straße bringen können.
Bei der anschließenden offiziellen Fahrübung auf festem Untergrund konnten die Fahrer dann besonderes Augenmaß beweisen. Gute Einschätzung der Abmessungen ihrer Einsatzfahrzeuge waren beim Durchfahren eines kleinen Parcours und dem Einparken gefragt. Der Aufbau einer Saugleitung an einer Tragkraftspritze war der letzte Teil des Pflichtprogramms. Beim Kampf gegen die Stoppuhr erwiesen sich haklige Kupplungen und die Kombination von dicken Handschuhen mit vergleichsweise filigranen Halteleinen als größte Hindernisse für wenige Fehlerpunkte und für gute Zeitergebnisse. Trotz eigentlich festem Untergrund gab es dann wegen durchnässtem Boden doch noch einige glimpflich verlaufene Stürze beim Schlussspurt zum Buzzer der Stoppuhr.
Vor der Siegerehrung gab es dann noch die Möglichkeit, an dem Modul Atemschutz freiwillig teilzunehmen. Einige Teams nutzten die Gelegenheit zur Übung, da das Modul Atemschutz zum Pflichtprogramm bei dem anstehenden Bezirks-Leistungsvergleich gehören wird. Das korrekte Anlegen einer Atemschutzausrüstung, die richtige Atemschutzüberwachung und das Absolvieren eines Parcours nach Zeitvorgabe gehören zu den gestellten Aufgaben. Die Einhaltung des Zeitlimits von dreieinhalb Minuten stellte die Atemschutztrupps vor eine große Herausforderung. Zur Belohnung fand dieser letzte Teil bei unvorhersehbarer Sonneneinstrahlung statt.
Gemeindebrandmeister Malte Gooßen, der quasi als Schirmherr und Repräsentant der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten fungierte, dankte zum Ende des Tages den Gastgebern aus Estorf, den tapferen Zuschauern und besonders den Wertungsrichtern und ganz besonders den teilnehmenden Teams, die trotz schlechtester Wetterbedingungen alle zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten.
Die fünf besten Teams des Leistungsvergleichs dürfen sich am 19. September auf den Weg machen, um am Bezirksleistungsvergleich in Beverstedt teilzunehmen. Auf dem ersten Platz des Kreisleistungsvergleichs landete die Mannschaft der Feuerwehr Himmelpforten vor Team 2 und Team 1 der Feuerwehr Hüll auf den Plätzen zwei und drei. Den vierten Platz errang das Team der Feuerwehr Assel gefolgt vom Team 1 der Feuerwehr Wischhafen auf Platz fünf. Die Teams Asselermoor, Burweg, Estorf, Gräpel, Oldendorf und Wischhafen 2 belegten die restlichen Plätze und trugen durch ihre Teilnahme zum Erfolg des Leistungsvergleichs 2023 der Feuerwehren aus dem Landkreis Stade bei.
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