Trauzimmer mit lebendiger Geschichte
Mühle Amanda in Grefenmoor: Ein Museum zum Anfassen
![Harald Widera liegt das historische Bauwerk stark am Herzen | Foto: sb](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/05/05/5/382325_L.jpg?1588665720)
- Harald Widera liegt das historische Bauwerk stark am Herzen
- Foto: sb
- hochgeladen von Stephanie Bargmann
sb. Düdenbüttel. Vor rund 120 Jahren baute der Landwirt Robert Schultz in Grefenmoor eine Holländer-Windmühle, die noch heute direkt an der B73 steht. Während dort bis in die 1950er Jahre noch gewerblich Getreide gemahlen wurde, ist das Bauwerk, das seit 2001 den Namen "Amanda" trägt, heute eine Museumsmühle. Seit 1997 gehört "die schöne Holländerin" dem Stader Bauunternehmer Gert Saborowski. Bei Erhalt und Belebung der Mühle wird er von einem 280 Mitglieder starken Verein unterstützt: dem Mühlen- und Heimatverein Düdenbüttel-Grefenmoor.
Rund einmal pro Woche schließt der Vereinsvorsitzende Harald Widera die Amanda auf, um nach dem Rechten zu sehen - und den Staubsauger anzuschalten. "Hier setzt sich aufgrund der feinen Ritzen im Bauwerk alle paar Tage neuer Staub ab", sagt der Rentner mit dem feschen Schnurrbart. Zweimal im Jahr ist dann Großreinemachen angesagt: Zu den traditionellen Mühlenfesten am Pfingstmontag (dieses Jahr ist das der 1. Juni) und zum Erntedank (dieses Jahr am Sonntag, 11. Oktober) glänzt die Amanda vor ihren zahlreichen Besuchern. Bei diesen Anlässen heizt der Verein auch seinen alten Steinbackofen im benachbarten Backhaus ein und backt für seine Gäste Butterkuchen und verschiedene Brot-sorten. Mehl wird in der Amanda allerdings nicht mehr produziert. "Wir könnten theoretisch noch mahlen", erklärt Harald Widera. "Wir haben das offen liegende Mahlwerk allerdings aus Sicherheitsgründen stillgelegt."
Gäste begrüßen die Mitglieder des Mühlen- und Heimatvereins zudem bei Mühlenführungen. "Wir erhalten regelmäßig Besuch von örtlichen Kindergärten, auch Fahrradgruppen schauen öfter vorbei", sagt Harald Widera. Termine für die Führungen können bei ihm unter Tel. 04141-800740 vereinbart werden.
Seit 2012 ist die Windmühle Amanda auch Standesamt. Hochzeitspaare können sich auf der ersten Ebene der Mühle zwischen historischen Balken und Mahlwerken das Jawort geben und anschließend mit einem Glas Sekt auf der umlaufenden Mühlengalerie mit malerischem Blick auf die Stader Geest anstoßen. Nähere Informationen geben die örtlichen Standesbeamtinnen unter Tel. 04144-2099-116 oder 04144-2099-117.
http://www.windmuehle-amanda-grefenmoor.de
Ein starker Mühlenverein
Der Mühlen- und Heimatverein Düdenbüttel-Grefenmoor zählt zurzeit rund 280 Mitglieder. Diese setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein, richten dort Feste aus und pflegen die Außenanlage der Mühle. Eine Mitgliedschaft kostet 30 Euro im Jahr. "Wir würden uns über neue Mitglieder freuen", sagt der Vereinsvorsitzende Harald Widera.
![Harald Widera liegt das historische Bauwerk stark am Herzen | Foto: sb](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/05/05/5/382325_L.jpg?1588665720)
![Die Mühle Amanda in Grefenmoor | Foto: sb](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/05/05/8/382328_L.jpg?1588665731)
![Harald Widera mit einem der alten Mühlsteine | Foto: sb](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/05/05/1/382331_L.jpg?1588665806)
![Die Mühltechnik ist noch funktionsfähig | Foto: sb](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/05/05/4/382334_L.jpg?1588665825)
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